Belgrad/Podgorica - Der montenegrinische Ministerpräsident Milo Djukanovic beharrt auf der Unabhängigkeit Montenegros und intensiviert seine diesbezüglichen Bestrebungen. Der serbisch-montenegrinische Staatenbund sei "weder eine politische noch funktionelle Lösung". "Dies könnten zwei international anerkannte Staaten (Serbien und Montenegro) sein, die auf diesen Grundlagen ihre wechselseitigen Abmachungen im Rahmen der breiten europäischen Integration fördern", schrieb Djukanovic in einem Artikel für die montenegrinische Tageszeitung "Vijesti" am Wochenende.

Weg in die EU

Djukanovic ist der Ansicht, dass durch seinen Standpunkt die europäische Zukunft von Montenegro oder Serbien nicht in Frage gestellt werde. Viel mehr solle das von ihm vorgeschlagene Modell den beiden Mitgliedsrepubliken des Staatenbundes ermöglichen, den bevorstehenden Weg in die EU mit Erfolg zurückzulegen.

Der intensivierte Einsatz von Djukanovic für die Unabhängigkeit Montenegros erfolgt in einem Augenblick, in dem zwischen Belgrad und Podgorica noch die Debatte darüber geführt wird, ob die Parlamentswahl für den Staatenbund bereits Anfang dieses oder erst Anfang nächsten Jahres abgehalten werden soll. Der serbische Regierungschef Vojislav Kostunica will die Direktwahl für das Parlament des Staatenbundes entsprechend der Verfassung schon heuer, sein montenegrinischer Amtskollege Djukanovic hält die Parlamentswahl erst nach der Abhaltung eines Unabhängigkeitsreferendums in Montenegro Anfang nächsten Jahres für sinnvoll. (APA)