Washington - Der irakische Ex-Außenminister Adnan Pachachi hat sich wegen der angespannten Sicherheitslage für eine Verschiebung der Wahlen im Irak um mehrere Monate ausgesprochen. Allein die Ankündigung von Wahlkundgebungen sei eine offene Einladung an Terroristen zu einem Angriff, heißt es am Sonntag in einem Beitrag des ehemaligen Präsidenten des Regierungsrates in der Zeitung "Washington Post".

Unterrepräsentierung

Es gebe mehr als eine Möglichkeit, dass die Terroristen im Jänner im Irak gewännen, schreibt Pachachi. Eine davon sei, dass eine große Zahl von Irakern nicht aus Protest, sondern aus Furcht um das eigene Leben nicht an der Wahl teilnehme. Die Rechtmäßigkeit dieser Wahlen sei dann in Frage gestellt.

Pachachi weist außerdem darauf hin, dass auf Grund des Wahlsystems eine hohe Beteiligung in den kurdischen und schiitischen Landesteilen sowie eine geringere Beteiligung in den sunnitischen Gebieten zu einer Unterrepräsentierung ganzer Regionen führen könne. Der Führer der "Iraqi Independent Democrats Party" plädiert weiters für eine nationale Versöhnung vor den Wahlen, damit alle Gruppen teilnehmen könnten. Außerdem sei mehr Zeit notwendig, um den ins Ausland geflohenen Irakern die Wahl zu ermöglichen. (APA/dpa)