Bild nicht mehr verfügbar.

Grafik: Archiv
Mit einem neuen Ärgernis müssen sich derzeit BenutzerInnen von Windows-Systemen herumschlagen: Im Internet sind manipulierte Windows Media-Dateien aufgetaucht, die Ad-Ware auf dem Rechner installieren können.

Trickreich

Konkret handelt es sich bei der ersten Sichtung um eine Datei, die vorgibt das Video "Fallin" von Alicia Keys zu sein. Einmal gestartet nutzt diese ein "Feature" - wie es ein Sprecher von Microsoft gegenüber PC World nennt - im Windows Media Player aus, dass es erlaubt Pop-Ups im Internet Explorer darzustellen und so auch Ad-Ware zu installieren. Ursprünglich ist diese Hintertür für den Fall gedacht, dass eine DRM-geschützte Datei keine passende Lizenz findet und den Windows DRM-Server kontaktieren will. In diesem Fall lasse sich auch ein Dialogfenster darstellen, hinter dem sich in Wirklichkeit ein IE-Fenster verstecke.

Urheber

Hinter der manipulierten Datei steckt offenbar der Online-Musikdienstleisters Loudeye wie ein Sprecher der Firma zugegeben hat. Loudeye macht ansonsten vor allem durch rechtlich zweifelhafte "Anti-Piraterie-Lösungen" auf sich aufmerksam, die NutzerInnen von P2P-Netzen das Tauschen vergällen sollen. Über 25 Milliarden illegaler Downloads sollen damit angeblich jedes Monat verhindert werden.

Abhilfe

Bei Microsoft prüft man unterdessen, ob eine solche "Nutzung" des Windows Media Players im Einklang mit den Lizenzbestimmungen der Software stünde, man wolle aber nicht zulassen, das falsche Dateien vorgespiegelt werden können. Wer nicht auf die Entscheidung des Softwarekonzerns warten will, kann die Gefährdung aber auch anders beseitigen: So reicht es einen alternativen Browser als Standardsoftware einzusetzen, da die entsprechende Manipulation nur mit dem Internet Explorer funktioniert und ansonsten ins Leere läuft. Alternativ kann natürlich auch gänzlich auf den Media Player von Microsoft verzichtet werden. (red)