Wien - In einem Interview in der am Montag erschienenen
Ausgabe des Nachrichtenmagazins "profil" bezeichnete sich
Innenministerin Liese Prokop als Christlich-Soziale, die "manchmal
fast links von der SPÖ" stehe. Prokop hatte in der Vergangenheit kein
Hehl daraus gemacht, dass sie mit der schwarz-blauen Koalition nicht
glücklich ist. Jetzt gelte es, das Beste daraus zu machen, so Prokop
gegenüber dem Nachrichtenmagazin: "Ich bin immer bereit in einem guten Team
mitzuarbeiten. Ich werde aber nicht meine Gesinnung und meine Haltung
über Bord werfen."
Fristenlösung
In der innerhalb der ÖVP immer wieder zur Diskussion gestellten
Fristenlösung bezieht Prokop klar Position. Sie sei gegen "jede
Kriminalisierung", außerdem "für möglichst große Hilfe und
Entscheidungsfreiheit der Frau". Zur Frage "Gott in der Verfassung"
erklärte Prokop: "Wir sind das christliche Abendland, und eine
Weltanschauung, die dem entspricht, würde ich gerne in der Verfassung
sehen."
Angesichts der grassierenden Politikverdrossenheit unter
Jugendlichen appellierte Prokop an ihre KollegInnen, verstärkt den
Konsens zu suchen: Es bringe nichts, "andere nieder zu machen. Das
müssen sich Politiker ins Stammbuch schreiben." (red)