Bargeldloses Zahlen erfreut sich weiterhin großer Beliebtheit. Europay Austria , zuständig für die Maestro/Bankomatkarte, die Kreditkarte MasterCard sowie die elektronische Geldbörse "Quick", konnte im abgelaufenen Jahr mit "Plastikgeld" kräftige Zuwächse erzielen, das bargeldlose Zahlungsvolumen belief sich auf 13 Mrd. Euro, nach rund 11,3 Mrd. Euro. Die Bargeldbezüge wuchsen 2004 den vorläufigen Zahlen zufolge um 5 Prozent auf 16 Mrd. Euro.

Mehr Umsatz

An den Bankomat (PoS)-Kassen lagen die Maestro-Umsätze bei 9,8 Mrd. Euro (nach 8,4 Mrd. Euro). Die Umsätze mit der MasterCard stiegen von 2,8 auf rund 3,1 Mrd. Euro. Das "Quick"-Zahlungsvolumen legte von 116,8 auf 121,5 Mio. Euro zu.

Mehr und mehr Transaktionen würden bargeldlos abgewickelt, man sei auf gutem Weg zur "less-cash-society", so Europay Austria-Geschäftsführer Ewald Judt am Montag in einer Pressekonferenz. In den nächsten ein bis drei Jahren könnten die Umsätze an den PoS-Karten mit dem Bargeld-Bezug am Geldautomaten gleichziehen.

Sehr erfolgreiches Jahr

2004 sei für Europay Austria nach dem "durchwachsenen" Jahr 2003 sehr erfolgreich gewesen, so der Vorsitzende der Geschäftsführung, Peter Neubauer. Der Gewinn vor Steuern werde höher als 2003 (11 Mio. Euro) ausfallen. Bei den neuen Produkten konnten beim Aufladen von Wertkarten-Handys seit dem Start im Mai bis Ende November 9 Mio. Euro umgesetzt werden. Die Transaktionszahl lag bei 351.000. Bei der seit Mitte Oktober im Pilot gestarteten Prepaid-Karte "Maestro Traveller" sind derzeit 550 Karten ausgegeben. Der Rollout ist für 2005 geplant.

Beim neuen Sicherheitsstandard für Online-Shopping "Master SecureCode" (MCSC) gibt es bisher mehr als 18.000 registrierte Karteninhaber, die mit 47.000 abgerechneten Transaktionen eine Umsatz von rund 3 Mio. Euro machten. Abgewickelt werden können die Transaktionen bei mehr als 550 Händlern. Bei den Internet-Transaktionen werden rund 1 Prozent wieder zurückgebucht. Zum Thema Betrug sagte Neubauer, es werde immer einen gewissen Sockel von betrügerischen Aktivitäten geben. Einen Anstieg gebe es nur proportional zum Umsatzzuwachs.

Stagnation

Bei der MasterCard stagnierte 2004 die Zahl der ausgegebenen Karten bei 962.000 (961.000), heuer will Europay die 1 Millionen-Stück-Grenze überschreiten. Die Zahl der Transaktionen stieg 2004 auf 29,8 (nach 26,1) Millionen, heuer sollen es 33 Millionen sein. Bei den Umsätzen wolle man 3,4 Mio. Euro erreichen. 2004 waren es 3,1 Mrd. Euro (nach 2,8 Mrd. Euro 2003), wobei vor allem die Ausländer in Österreich deutlich mehr ausgegeben hätten. Insgesamt machten die Umsätze mit ausländischen Karten in Österreich rund 900 Mio. Euro aus. Die Zahl der Vertragspartner hat sich von rund 89.000 auf rund 92.000 erhöht.

Die Zahl der Maestro/Bankomatkarten erhöhte sich 2004 auf 6,7 Millionen, nach 6,2 Millionen Stück 2003. Für heuer erwartet Europay einen Anstieg auf mehr als 7 Millionen ausgegebene Karten. Grund für diese weiteren Anstieg seien vor allem Zweitkarten, also beispielsweise eine geschäftliche und eine private Karte. Am 23. Dezember 2004 wurden mit der Maestro-Card erstmals mehr als eine Million Transaktionen an einem Tag durchgeführt.

Mit einer "Quick"-Funktion ausgestattet waren 2004 7,1 Millionen Karten, nach 6,5 Millionen 2003. Für 2005 erwartet Europay ein Plus auf mehr 7,3 Millionen Karten. Hauptträger ist die Maestro, es gibt aber reine "Quick-Karten", die beispielsweise an Universitäten, Schulen und in Betrieben eingesetzt werden. Der durchschnittliche Betrag gehe ebenso wie bei Maestro zurück, bei "Quick" sind es laut Judt derzeit rund 6 Euro pro Transaktion.

Das Zahlungsvolumen erhöhte sich 2004 bei der elektronischen Geldbörse auf 121,5 Mio. Euro (nach 116,8 Mio. Euro). Für 2005 wird ein Anstieg auf 134 Mio. Euro erwartet. Die Zahl der getätigten Transaktionen belief sich auf 19,2 (17,7) Mio. und soll heuer auf mehr als 22 Mio. steigen. Judt erwartet in den kommenden fünf Jahren eine Verdopplung der Transaktionszahl vor allem wegen der Nutzung in den so genannten geschlossenen Bereichen wie etwa Unternehmen. (APA)