Ein altes Chello-Modem

Foto: Standard/Cremer

Silvestertag 2004. Die Verbindung ins Internet über den Anbieter UPC Telekabel/Chello in einer Wohnung in Wien 18. lief bis zu diesem Tag einwandfrei. Plötzlich ging nichts mehr. Ein Anruf beim Helpdesk ergab – nach der Aufforderung, Kabel aus- und einzustecken: Modem defekt, wir bitten zum Tausch. Am Silvestertag wurde es knapp, dank eines schnellen Taxlers konnte das alte Metallmodem getauscht werden.

Um wieder ins Internet zu kommen, musste aber gewartet werden. Also ab in die nahe Wohnung eines Freundes.

Überraschung

Dort wartete eine Überraschung: Auch dessen altes Chello-Modem hatte justament am letzten Tag des Jahres den Betrieb eingestellt, während der PC noch gelaufen ist. Eine Chello-Sprecherin sagte am Montag auf STANDARD- Anfrage: Es stecke "selbstverständlich kein System" dahinter. Die alten Modems müssten zufällig exakt zur gleichen Zeit ausgefallen sein. Ein Stromausfall oder das Ausstecken des Netzteils könnte dies verursacht haben. Dann nämlich könne sich das alte Modem nicht mehr einklinken.

Nicht bereit

Dilemma: Zum Ausstecken rät der Helpdesk routinemäßig. Hintergrund dürfte sein: Chello hat wegen der Beschleunigung des Netzes Probleme mit den alten Modems, schlimmstenfalls können sie ganze Häuser lahm legen, so ein Brancheninsider zum Standard. Im Sommer wurden die User gebeten, die Modems zu tauschen, doch eine große Zahl war angeblich nicht bereit, das Gerät (das im Chello- Eigentum steht) selbst zurückzubringen oder sich einen Tag freizunehmen, um auf Techniker zu warten. (szem, DER STANDARD Printausgabe, 4. Jänner 2004)