Algiers - Algerische Sicherheitskräfte haben nach Regierungsangaben den Führer der Bewaffneten Islamischen Gruppe (GIA) festgenommen und seinen Stellvertreter getötet. Dadurch sei die GIA, die seit 1992 einen blutigen Kampf gegen die Regierung führt, erheblich geschwächt worden, teilte das Innenministerium in Algiers am Montagabend mit. Die Festnahme des GIA-Chefs Nourredine Boudiafi und die Tötung seines Stellvertreters Chaabane Younes sei im Rahmen einer bereits im November begonnenen Sicherheitsoperation erfolgt.

Boudiafi führt die GIA laut Innenministerium seit Juli, nachdem sein Vorgänger Rachid Ouakili von seinen Anhängern ermordet worden sei. Mehrere Medien hatten im vergangenen Jahr von der Ermordung Ouakilis, der auch Abu Tourab genannt wurde, berichtet.

Der Konflikt zwischen Regierungstruppen und GIA hat in den vergangenen zwölf Jahren rund 120.000 Menschen das Leben gekostet. In den vergangenen Jahren ging die Gewalt jedoch deutlich zurück. Zu den schwersten Übergriffen kam es Mitte der 90er Jahre, als die GIA mehrere Dörfer überfiel und die Bewohner regelrecht massakrierte. Der Aufstand brach aus, als die Streitkräfte 1992 die zweite Abstimmungsrunde der ersten Mehrparteien-Wahl in Algerien absagten. Die erste Runde hatte die fundamentalistische Islamische Heilsfront (FIS) gewonnen. (APA/AP)