Die mit einer Zuordnung zum Deutschen Bundesarchiv verbundene Hoffnung auf erleichterte Akteneinsicht für Wissenschaftler bezeichnete Birthler als naiv. Neben dem aktuellen, sehr restriktiven Recht, gebe es ja auch einschränkende Gerichtsurteile. Diese zielten eher in eine andere Richtung.
Der vom deutschen Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) verfügte Wechsel der Stasi-Unterlagen-Behörde in die Zuständigkeit von Kulturstaatsministerin Christina Weiss (parteilos) sei in der Sache kaum zu beanstanden. Bisher war die Behörde dem Innenministerium von Otto Schily (SPD) zugeordnet. Offenbar würde es auch für eine entsprechende Änderung des Stasiunterlagengesetzes eine parlamentarische Mehrheit geben. Wichtiger sei die Überprüfung der Aufgabenstellung ihrer Behörde. Dabei gehe es darum, eine umfassende Aufarbeitung der DDR-Diktatur zu gewährleisten. Mit dieser Aufgabe habe sie bereits "ohne Denkverboten" begonnen.