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Mit dem Deal übernimmt die Immofinanz österreichweit 105 Standorte der Autozubehör-Handelskette.

Foto: APA/Barbara Gindl
Wien - Österreichs größte Immobiliengesellschaft, die Immofinanz, übernimmt österreichweit 105 Standorte der Autozubehör-Handelskette Forstinger. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Damit werde die führende Stellung der Immofinanz bei Fachmarktzentren weiter ausgebaut, hieß es am Dienstag in einer Pressemitteilung. 70 Prozent der Standorte sind an Forstinger vermietet, 30 Prozent an führende Diskonter.

ARO Immobilien GmbH gekauft

Konkret hat die Immofinanz Immobilien Anlagen AG zum Jahresende 2004 alle im Eigenbesitz der ARO Immobilien GmbH befindlichen Standorte von Forstinger übernommen, hieß es. Die Übernahme erfolgte durch den Kauf der ARO Immobilien GmbH, die seit der Trennung von der Forstinger Handel und Service GmbH seit zwei Jahren nur noch Eigentümerin der Forstinger-Immobilien ist. Die ARO Immobilien GmbH stand je zur Hälfte im Eigentum der Restrukturierungs- und Beteiligungs Gmbh und Co KG (REB) und der Special Situations Venture Partners L.P. (SSVP).

Mit dem Kauf von 105 Objekten mit zusammen 141.428 Quadratmeter Nutzfläche habe sich die Immofinanz in diesem Marktsegment als unangefochtene Nummer eins unter den institutionellen Immobilieninvestoren durchgesetzt, hieß es weiter. Das Portfolio der ARO umfasst Standorte in acht Bundesländern (außer Vorarlberg) in gut etablierten ortsnahen Fachmarktzentren, in frequentierten Hauptstraßen und in Wohngebieten. 33 Standorte entfallen auf Niederösterreich, 21 auf die Steiermark, 19 auf Oberösterreich, je 9 auf Kärnten und das Burgenland, 6 auf Tirol, 5 auf Salzburg und 3 auf Wien.

30 Prozent von Diskontern gemietet

Rund 70 Prozent der Flächen sind an Forstinger vermietet, wobei die Mietverträge zwischen acht und zwölf Jahre laufen. Die restlichen Flächen sind an zahlreiche andere Einzelhändler, vorwiegend aus dem Diskontbereich vermietet, u.a. an die Textilkette Kik, die zehn Prozent der Gesamtfläche gemietet hat. Dazu kommen weitere bekannte Filialisten wie Dänisches Bettenlager, Pagro, Jello, Zielpunkt, Deichmann, Libro oder Adessa.

Die Größe der Objekte liegt im Bereich von 600 bis 1.500 Quadratmeter Nutzfläche, dazu kommt das Zentrallager in Wien-Liesing mit knapp 25.000 Quadratmeter. Die gesamte Grundstücksfläche beträgt 405.000 Quadratmeter und beinhaltet beachtliche Flächenreserven für weitere Ausbauten.

"Gute Entwicklungsmöglichkeiten"

"Das Portfolio ist sehr gut gestreut, wir haben damit gute Entwicklungsmöglichkeiten und die wieder florierende Forstinger-Gruppe ist ein Mieter, wie man ihn sich nur wünschen kann", kommentierte Immofinanz-Vorstandsvorsitzenden Karl Petrikovics den Deal. Nach dem stetigen Aufbau eines Portfolios von Fachmarktzentren (zuletzt 14 Objekte mit 85.969 Quadratmeter) sei mit "dem jüngsten Coup" im Marktsegment für institutionelle Immobilieninvestoren "der endgültige Durchbruch" gelungen.

"Wir haben mit der Immofinanz auch für den Immobilienteil der Forstinger-Gruppe einen hochprofessionellen Erwerber gefunden, der das Geschäft langfristig entwickeln wird und damit auch ein hervorragender Vermieter für das Handelsgeschäft sein wird", meinte Collin Schmitz-Valckenberg von der deutschen Orlando Management GmbH.

Immofinanz verfügt insgesamt über 413.692 Quadratmeter Geschäftsflächen, was einem Anteil von 10,85 Prozent am Gesamtportfolio entspricht.

Forstinger-Ausgleich 2001

Forstinger, 1962 von Norbert Forstinger in einem 25 Quadratmeter großen Kellerlokal in Wien gegründet, war 2001 in den Ausgleich geschlittert und dann von den beiden Private Equity Fonds "Value Management Services" (VMS) des Sanierers Erhard Grossnig und der Orlando Management GmbH übernommen worden. Im Oktober 2004 wurde der österreichische Marktführer im Auto-Zubehörhandel dann an die paneuropäische Beteiligungsgesellschaft Bridgepoint verkauft. Die Forstinger Immobilien, zusammengefasst in der ARO Immobilien GmbH, waren vom Bridgepoint-Deal nicht betroffen. (APA)