Die Militärbehörden in Burma (Myanmar) haben nach Angaben der Organisation "Reporter ohne Grenzen" (RSF) drei inhaftierte Journalisten freigelassen. Zaw Thet Htway, Thein Tan und Aung Myint wurden am Montag zusammen mit anderen Gefangenen wegen guter Führung aus der Haft entlassen, teilte RSF mit. Zaw Thet Htway war Chefredakteur des in dem südostasiatischen Land meist gelesenen Sportmagazins und wurde im November 2003 zum Tode verurteilt. Sein Blatt hatte einen kritischen Artikel zur angeblich fragwürdigen Verwendung einer internationalen Hilfe für den burmesischen Fußballsport in Höhe von 3,3, Millionen Euro veröffentlicht.

Appell weitere inhaftierte Reporter freizulassen

Internationaler Druck hatte dazu beigetragen, dass die burmesische Militärjunta das Todesurteil im Mai des Vorjahres in eine dreijährige Gefängnisstrafe umwandelte. Die Junta in Rangun warf Zaw Thet Htway Verschwörung gegen die Staatsmacht vor. Die burmesische Menschenrechtsorganisation und der nationale Medienverband begrüßten am Dienstag die Freilassungen. Sie appellierten gleichzeitig an das burmesische Militär, neun weitere inhaftiere Reporter zu amnestieren, darunter Win Tin (74). Der politische Weggefährte von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi ist seit 15 Jahren wegen seiner politischen Überzeugung hinter Gittern. Willkürliche Verhaftungen durch die Armee, extrem harte Haftbedingungen, Zwangsarbeit und Folter charakterisieren laut Berichten der Menschenrechtsorganisation amnesty international (ai) die Situation in Burma. (APA)