Chamonix - Im alpinen Ski-Weltcup der Herren beginnt das Neue Jahr am Wochenende in Chamonix. Am Samstag findet auf der Kandahar-Strecke die sechste Abfahrt der Saison statt, womit die Halbzeitmarke auf dem Weg zur kleinen Kristallkugel bereits überschritten wird. Am Sonntag folgt ein Slalom, der vierte von neun geplanten in diesem Winter. Schon für Mittwoch ist der erste von drei jeweils für 12:00 Uhr angesetzten Trainingsläufen geplant, ein Österreicher-Oktett geht mit einem sehr guten Gefühl an den Start.

Denn Chamonix ist ein guter Boden für ÖSV-Läufer, ebenso wie das in der vergangenen Woche bereiste Bormio. Wurde die rot-weiß-rote Vormachtstellung im italienischen Skiort mit dem von Johann Grugger angeführten Vierfach-Sieg untermauert, war man beim bisher letzten Auftritt in der französischen Station noch erfolgreicher. Am 10. Jänner 2004 landeten sieben Österreicher unter den Top Acht, nur der Norweger Lasse Kjus funkte als Zweiter dazwischen. Von den damaligen ÖSV-Helden sind vier auch am Samstag mit dabei.

Es fehlen die zurückgetretenen Stephan Eberharter (1.) und Hannes Trinkl (5.) sowie Andreas Schifferer (4.). Der Salzburger schien zuletzt am 12. Dezember beim Riesentorlauf in Val d'Isere in einer Weltcup-Ergebnisliste auf und wird vermutlich am Dienstag beim Riesentorlauf in Adelboden sein Comeback geben. Derzeit testet "Schiffi" auf der Turracher Höhe Fischer-Ski. Laut Fischer-Rennsportleiter Sigi Voglreiter ist ein Umstieg schon in Adelboden möglich.

Außer den vor zwölf Monaten an der Spitze klassierten Michael Walchhofer (3.), Fritz Strobl (6.), Grugger (7.) und Christoph Gruber (8.) nehmen auch Hermann Maier (13.), Klaus Kröll (17.), der nach seinem Bormio-Trainingssturz zurückkehrende Norbert Holzknecht (19.) und Werner Franz (28.) das Training auf. Dazu kommt Fixstarter Mario Scheiber. Daher gibt es wie in Bormio keine ÖSV-Qualifikation. Abfahrtscoach Walter Hubmann: "Andreas Buder und Matthias Lanzinger fahren Europacup, um Weltcup-Plätze für nächste Saison zu holen."

Die Neuner-Quote wird also nicht einmal ausgeschöpft, da Benjamin Raich auf Grund seines dichten Programms eine Pause einschiebt. Beim 26-Jährigen folgen nach dem Chamonix-Slalom Adelboden sowie die intensiven Wochenenden in Wengen und Kitzbühel und unmittelbar danach Schladming. In Wengen sollte laut Hubmann auch Jürgen Kriechbaum wieder dabei sein. Der Gruppe-3-Coach hatte in Gröden einen leichten Schlaganfall erlitten, vielleicht ist er schon beim Europacup zu Wochenbeginn in Bad Kleinkirchheim wieder zu sehen.

Neuigkeiten gibt es auch von Hans Knauß. Der Schladminger wird in Absprache mit dem österreichischen Skiverband in der anliegenden "Doping-Causa" ab sofort von Anwalt Christian Flick vertreten. Laut Flick wird die Ende November in Lake Louise genommene B-Probe in der Nacht von Montag auf Dienstag nächster Woche in Kanada geöffnet.(APA)