"Klare Signale" erwartet
Bereits in den nächsten Wochen erwartet der Bauernbund-Präsident auf der Preisfront "klare Signale" vom Handel. Sollte diese Antwort ausbleiben, "müssen wir zwangsläufig überlegen, welche Aktionen wir setzen", so Grillitsch. Mögliche "Aktionen" könnten auch Demonstrationen gegen Handelsketten sein, die mit Billigangeboten die Preise gegenseitig nach unten drücken. Lieferblockaden hält der Bauernbund-Präsident für denkbar, es stelle sich jedoch die Frage, wie zielführend diese seien. Blockaden in Supermärkten seien dagegen "nicht sinnvoll", weil die Konsumenten gestört würden und diese als "strategische Partner" für die Bauern besonders wichtig seien. Angedacht werde in diesem Zusammenhang auch die Schaffung einer Österreich-Marke auf Grundlage des AMA-Gütesiegels.
Nach dem Jahr der Sozialreformen bilde 2005 die weitere Professionalisierung der heimischen Land- und Forstwirtschaft einen weiteren Schwerpunkt der Bauernbund-Aktivitäten. "Die Bauern sind nicht die Letzten von gestern, sondern die Ersten von morgen", so Grillitsch. Konkret gehe es heuer um die Erschließung neuer Märkte im Ausland und die Forcierung erneuerbarer Energieträger. Grillitsch forderte in diesem Zusammenhang erneut, dass die Ökostromgesetz-Novelle mittels Tarifverordnung umgesetzt werde. Man brauche diese zum Ausbau des Ökostromanteils auf 7 Prozent bis 2010. An Verarbeitungsbetriebe richtete der Bauernbund den Appell, mehr Geld in Forschung und Entwicklung zu stecken und einen Schwerpunkt in Innovationen zu setzen.
"Bildungsscheck" angedacht
Als weitere Maßnahme zur Professionalisierung sieht der Bauernbund im Rahmen der Neugestaltung der Fördermaßnahmen im Bereich Ländliche Entwicklung eine verstärkte Investitionsförderung sowie verbesserte Möglichkeiten zur Aus- und Weiterbildung, etwa durch einen Bildungsscheck für jeden Bauern. Zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit sollten landwirtschaftliche Kooperationen wie Maschinenringe als Kostenentlastungsprogramm verstärkt werden.