Er habe der 16-Jährigen "nur a Gurken zwischen die Knie geklemmt", verteidigte sich am Dienstag ein 42 Jahre alter Gastronom vor dem Wiener Landesgericht gegen die Anklage, er habe Lehrmädchen genötigt und sein Autoritätsverhältnis missbraucht. Der Mann sieht sich völlig unschuldig, mit der Gurke habe er nur erzieherisch tätig sein wollen: "Damit sie net stampft wie a Pferd. Denen muss man das Gehen beibringen!"

Im Sommer 2003 soll der Wiener laut Anklage in seinem Lokal das Mädchen zu perversen "Sexspielchen" gezwungen und drei weitere weibliche Lehrlinge regelmäßig "begrapscht" und mit Obszönitäten bedacht haben. Zusätzlich drohte der Gastronom ihnen mit dem Umbringen, sollten sie ihn anzeigen.

Der Wirt dürfte grundsätzlich sämtliche Lehrmädchen ständig zumindest verbal belästigt haben. So verlangte er von mehreren drei Schamhaare, weil er diese angeblich sammle. "Das war lustig g'meint. Wir hatten einen familiär-natürlichen Umgangston. Es war g'miatlich. Es könnt' net besser sein", erläuterte er dazu.

"Dass man da a bisserl am Busen ankommt, kann sein."

Weit weniger gemütlich stellte eines der mutmaßlichen Opfer die Situation dar. Nach Aussage der 16-Jährigen soll der Chef sie zum Sex gezwungen haben, wobei der 42-Jährige - selbst Vater von drei Kindern - ihr erklärt habe, das müsse geschehen, um die Durchblutung zu fördern.

Sein Personal absichtlich an den Brüsten betastet zu haben, stritt der Mann ebenso ab: "Dass man da a bisserl am Busen ankommt, kann sein." Er habe den Lehrlingen das Karotten- und Zwiebelschneiden beibringen wollen, dabei sei er möglicherweise "wo gestreift". "Darf ich's Ihnen zeigen?", bot er Richterin Martina Krainz eine Demonstration an. Diese lehnte dankend ab.

Die Verhandlung wurde auf unbestimmte Zeit vertagt, da Verteidiger Martin Dohnal auf weiteren Zeugenaussagen bestand. (APA, moe/DER STANDARD; Printausgabe, 5./6.1.2005)