Oppositionspolitikerin: "Ich habe keinen Zweifel, dass das Parlament meine Kandidatur
unterstützen wird"
Redaktion
,
Kiew - Die umstrittene ukrainische Oppositionspolitikerin Julia
Timoschenko hat ihren Anspruch auf das Amt des Ministerpräsidenten
angemeldet. Es gebe eine schriftliche Vereinbarung mit
Oppositionsführer Viktor Juschtschenko, dass er sie bei einer
Übernahme der Präsidentschaft als Regierungschefin vorschlagen werde,
sagte Timoschenko am Dienstag in einem Interview der
Nachrichtenagentur AP in Kiew.
"Ich habe keinen Zweifel, dass das Parlament meine Kandidatur
unterstützen wird", sagte die Politikerin, die neben Juschtschenko
zur Symbolfigur der "Orangenen Revolution" in der Ukraine geworden
ist. Erhebliche Vorbehalte gegen Timoschenko gibt es allerdings im
Osten des Landes, zumal sie in der Reformpolitik besonders
entschiedene Positionen vertritt.
Im Bemühen, auch dort Zustimmung zu
finden, fuhr Timoschenko zum Jahresende nach Donezk und stellte sich
auf Russisch den Fragen ihrer Kritiker. "Sie werden in sehr kurzer
Zeit verstehen, dass auch sie die Wahl gewonnen haben", sagte
Timoschenko im AP-Gespräch.
Bei der Wiederholung der Stichwahl um das Präsidentenamt erhielt
Juschtschenko nach dem vorläufigen Ergebnis 51,99 Prozent der
Stimmen. Sein Kontrahent, der an Silvester zurückgetretene
Ministerpräsident Viktor Janukowitsch, kam auf 44,19 Prozent. Das
offizielle Endergebnis wurde für Mittwoch erwartet. Trotz seines
Rückzugs aus der Regierung wird erwartet, dass Janukowitsch vor dem
Obersten Gerichtshof gegen das Ergebnis klagen wird. Der Kandidat des
bisherigen Regierungslagers unter dem scheidenden Präsidenten
Wladimir Kutschma macht geltend, dass Kranke und Behinderte an ihrer
Stimmabgabe gehindert worden seien. (APA/AP)
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