Bild nicht mehr verfügbar.

Julia Timoschenko bei ihrem Auftritt in Donezk.

Foto: APA /epa/Dmitry Khrupov
Kiew - Die umstrittene ukrainische Oppositionspolitikerin Julia Timoschenko hat ihren Anspruch auf das Amt des Ministerpräsidenten angemeldet. Es gebe eine schriftliche Vereinbarung mit Oppositionsführer Viktor Juschtschenko, dass er sie bei einer Übernahme der Präsidentschaft als Regierungschefin vorschlagen werde, sagte Timoschenko am Dienstag in einem Interview der Nachrichtenagentur AP in Kiew.

"Ich habe keinen Zweifel, dass das Parlament meine Kandidatur unterstützen wird", sagte die Politikerin, die neben Juschtschenko zur Symbolfigur der "Orangenen Revolution" in der Ukraine geworden ist. Erhebliche Vorbehalte gegen Timoschenko gibt es allerdings im Osten des Landes, zumal sie in der Reformpolitik besonders entschiedene Positionen vertritt.

Im Bemühen, auch dort Zustimmung zu finden, fuhr Timoschenko zum Jahresende nach Donezk und stellte sich auf Russisch den Fragen ihrer Kritiker. "Sie werden in sehr kurzer Zeit verstehen, dass auch sie die Wahl gewonnen haben", sagte Timoschenko im AP-Gespräch.

Bei der Wiederholung der Stichwahl um das Präsidentenamt erhielt Juschtschenko nach dem vorläufigen Ergebnis 51,99 Prozent der Stimmen. Sein Kontrahent, der an Silvester zurückgetretene Ministerpräsident Viktor Janukowitsch, kam auf 44,19 Prozent. Das offizielle Endergebnis wurde für Mittwoch erwartet. Trotz seines Rückzugs aus der Regierung wird erwartet, dass Janukowitsch vor dem Obersten Gerichtshof gegen das Ergebnis klagen wird. Der Kandidat des bisherigen Regierungslagers unter dem scheidenden Präsidenten Wladimir Kutschma macht geltend, dass Kranke und Behinderte an ihrer Stimmabgabe gehindert worden seien. (APA/AP)