Misshandlungen an irakischen Gefangenen gingen auch nach Bekanntwerden der ersten Fälle weiter
Redaktion
,
Los Angeles - Die körperlichen Misshandlungen
irakischer Gefangener haben dem Bericht eines US-Magazins zufolge
noch Monate nach Bekanntwerden der Fälle im Bagdader Gefängnis Abu
Ghraib angehalten. Das Magazin "Vanity Fair" fasste in seiner
Dienstagsausgabe 60 Stunden an Interviews mit zehn früheren
Gefangenen zu einem Bericht zusammen und zitierte dabei zahlreiche
Misshandlungsvorwürfe. Soldaten hätten sich an irakischen
Gefängnisinsassen sexuell vergriffen, Gefangene vermummt, geschlagen,
ihnen elektrische Stöße verpasst oder sie in Käfigen und Kisten
eingesperrt.
Klagen gegen US-Unternehmen
Viele seiner Interviewpartner hätten angegeben, sie seien im Juli
misshandelt worden, schrieb Autor Donovan Webster in dem Bericht.
Demnach wären Gefangene noch drei Monate nach Bekanntwerden der
Vorfälle in Abu Ghraib misshandelt worden. Dem Bericht zufolge wollen
die ehemaligen Gefangenen nun zwei US-Unternehmen verklagen, die der
US-Armee Dolmetscher und Mitarbeiter für Vernehmungen zur Verfügung
gestellt haben sollen. Diesen werde vorgeworfen, in "hunderten - wenn
nicht tausenden" Fällen gegen die Genfer Konvention verstoßen zu
haben.
Wie das Magazin weiter berichtete, sei es unmöglich, all die
Misshandlungsvorwürfe von unabhängiger Seite zu überprüfen. "Vanity
Fair" zitierte einen US-Armeesprecher, der die Aussagen der
Gefangenen von der Hand wies. (APA/Reuters) )
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