Erez-Übergang nach Schießerei gesperrt
Am frühen Morgen kam es am Grenzübergang Erez im Norden des Gaza-Streifens zu einem Schusswechsel, bei dem ein Palästinenser von einem israelischen Offizier erschossen wurde. Der Mann habe einen Sprengsatz gezündet und den Offizier mit Handgranaten bedroht, hieß es. Bei der anschließenden Schießerei seien drei palästinensische Polizisten verletzt worden. Der Erez-Übergang wurde von den Israelis gesperrt, hunderte palästinensische Mekka-Pilger saßen fest.
Korei kritisiert bei Treffen mit Khol israelische "Störmanöver"
Der palästinensische Ministerpräsident Ahmed Korei unterstrich bei einem Treffen mit dem österreichischen Nationalratspräsidenten Andreas Khol in Ramallah, dass die Palästinenser einen gerechten Frieden erreichen wollten, doch würden die Israelis ständig Störmanöver veranstalten. Die Europäer sollten in der region eine größere Rolle spielen, sobald es zu ernsthaften Verhandlungen komme, denn man sollte die Palästinenser nicht allein dem israelischen Regierungschef Ariel Sharon überlassen. Korei betonte, dass er und der PLO-Vorsitzende und voraussichtliche künftige Präsident Mahmud Abbas gegen die Attacken in Israel seien und von Israel einen gegenseitigen Waffenstillstand erwarteten.
Der amtierende Parlamentsvorsitzende Hassan Khreishi kritisierte im Gespräch mit Khol, dass die Israelis ungeachtet ihrer Versprechen die palästinensischen Städte noch nicht geräumt hätten. Er klagte über die israelischen Sperren und Kontrollpunkte, die eine Bewegungsfreiheit für die palästinensischen Abgeordneten fast unmöglich machten. "Wir brauchen Ihre Hilfe, um unsere Kinder vor der israelischen Aggression zu schützen", sagte Khreishi.
Am Dienstag tötete Panzergranate acht Palästinenser
Eine israelische Panzergranate hatte am Vortag in Beit Lahia im nördlichen Gaza-Streifen acht Palästinenser getötet, darunter vier Jugendliche. Abbas hatte daraufhin Israel als "zionistischen Feind" verurteilt. UNO-Generalsekretär Kofi Annan äußerte sich besorgt über die israelische Militäroffensive. Der EU-Außenbeauftragte Javier Solana wird zur palästinensischen Präsidentenwahl reisen; die EU hat insgesamt 260 Wahlbeobachter entsandt, der ehemalige US-Präsident Jimmy Carter leitet seinerseits eine 80-köpfige internationale Beobachtermission. Die ÖVP-Delegationsleiterin im Europaparlament, Ursula Stenzel, wird die Wahl in Ostjerusalem beobachten. In einer Aussendung bezeichnete sie den aussichtsreichsten Präsidentschaftskandidaten, PLO-Chef Mahmud Abbas, als "Hoffnungsträger für die Region und eine friedliche Lösung des Konflikts".