Zürich - Bei extremen Frühgeburten kommt nur ein Drittel der Babies lebend zur Welt. Davon erreicht etwas mehr als ein Viertel den sechsten Geburtstag. Dies zeigt eine Studie, die am Mittwoch in Zürich präsentiert wurde.

Von 4.004 Geburten nach 20 bis 25 Schwangerschaftswochen kamen 1.289 Föten lebend zur Welt. 811 überlebten bis zur Aufnahme in die Neugeborenen-Station, 314 wurden lebend entlassen, und 308 erreichten das sechste Lebensjahr. Von diesen 308 Buben und Mädchen haben 22 Prozent schwere, 24 Prozent mittlere und 34 Prozent leichte Behinderungen. Nur die restlichen 20 Prozent sind gesund.

Lernprobleme an erster Stelle

Das Hauptproblem solcher extrem Frühgeborenen sind laut Studie Lernprobleme - insbesondere bei der ganzheitlichen Informationsverarbeitung. Sie treten bei 41 Prozent auf und verlangen eine spezifische Förderung. Zwölf Prozent der Kinder haben zerebrale Lähmungserscheinungen, die ein vollständig unabhängiges Leben schwierig machen. Signifikant ist der Befund, dass Buben im Vergleich zu Mädchen viel gefährdeter sind.

Die Daten beruhen auf einer Studie, die Dieter Wolke, Professor an der Universität Bristol und Wissenschaftlicher Direktor der Jacobs Foundation, mitverfasst hat. Sie wird am 6. Jänner in "The New England Journal of Medicine" veröffentlicht. Die Untersuchung umfasste alle Geburtskliniken und Neugeborenenstationen in England, Wales, Schottland, Nordirland und Irland.

Extrem früh geborene Kinder kommen mit einem Gewicht von rund einem Pfund zur Welt und passen leicht in die Hand eines Erwachsenen. Ein Normalgeborenes wiegt zwischen drei und vier Kilo. Von allen Geburten entfallen sieben Prozent auf Frühgeburten, ein Prozent auf extreme Fälle.(APA/sda)