Wien/Klagenfurt - Wiens Bürgermeister Michael Häupl hatte für die SPÖ einen neuen "Konzernsprecher" angekündigt. Parteichef Alfred Gusenbauer tut so, als wisse er davon nichts, und Bundesgeschäftsführer Norbert Darabos dementiert, dass es einen neuen Parteisprecher geben werde. Immerhin ist Darabos in seiner Funktion selbst so etwas wie ein "Konzernsprecher", assisitiert von seiner Kollegin Doris Bures. Gegen diese, so meinen Parteiinsider, könnten sich die öffentlich geäußerten Überlegungen von Häupl auch richten.

Gusenbauer kündigte immerhin an, dass es "an unserer Kommunikationsstruktur Veränderungen geben wird". Die müsse effizienter werden. Gesucht wird ein "Kommunikator", der nicht nur nach außen auftritt, sondern vor allem die Kommunikation nach innen verbessert und einen engeren Kontakt mit den Landesorganisationen hält. Das wäre derzeit die Aufgabe von Katharina Krawagna-Pfeifer, Kommunikationschefin in der Löwelstraße. Auch wenn bereits Gerüchte herumgeistern, dass für sie ein neuer Job gesucht werde, heißt es in der SPÖ, dass ihre Position derzeit nicht gefährdet sei. Unsicher ist dagegen, wie lange sich Bures, eine enge Vertraute von Gusenbauer, als Bundesgeschäftsführerin halten könne.

Gusenbauer hat aber noch zumindest eine andere Baustelle offen: Kärnten. Dort kann sich Noch-Parteivorsitzender Peter Ambrozy nicht entschließen, wann er sein Amt übergeben wird. Gusenbauer hofft, dass es "binnen kürzester Frist" sein werde, Ambrozy lässt sich allerdings nicht festlegen. Sein Rücktritt werde 2005 erfolgen, kündigte er an, sobald jemand gefunden sei, der die breite Unterstützung des Parteipräsidiums habe. Das könnte Landesrätin Gaby Schunig sein, die allerdings nicht Ambrozys Unterstützung hat. (völ/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 7.1.2005)