Entsprechend prall gefüllt sind die Lohntüten der New Yorker Investmentbanker und Wertpapierhändler. 2004 haben sie 27,4 Prozent mehr verdient als 2003, was einem gemittelten Jahreseinkommen von 272.720 Dollar entspricht. Seit Wochen schon hocken die Finanzjongleure der Unternehmen über ihren Spreadsheets, um anhand hochkomplizierter Formeln aus Leistung, Renommee und Konzernlage auszurechnen, wem welche Sonderzahlungen zustehen.
Hohe Prämienzahlungen
Die jährlichen Boni sind in der Finanzbranche oft höher als die eigentlichen Gehälter, Managing Directors (die höchste Hierarchieebene in der angelsächsischen Bankstruktur) erhalten bis zu 90 Prozent in Form variabler Prämienzahlungen. "Viele streichen mindestens drei, vier Millionen Dollar ein", vermutet der Gehaltsexperte Alan Johnson. "Für Spitzenkräfte werden die Zuschüsse sogar 40 bis 50 Prozent höher liegen als 2003", weiß Headhunter Stephen Spagnuolo. Von dem vielen Geld profitieren nicht nur die Topverdiener, sondern auch die Stadt.
New Yorks Immobilien erzielen wieder Rekordpreise. Der Einzelhandel blüht, die Restaurants sind voll. "Dies ist die Zeit des Jahres, für die Immobilienmakler, Juweliere, Pelzhäuser und Ferrari-Händler leben", schreibt Forbes. Das Krösusmagazin bot in seiner Dezembernummer eine praktische Liste für Bonusmillionäre ("Wie man seinen Bonus verschwenden kann"), darunter: dreistöckiges Penthouse auf dem Dach des Fünf-Sterne-Hotels "Pierre" samt Ballsaal, fünf offenen Kaminen, vier Terrassen und getäfelter Bibliothek, Preis: 70 Mio. Dollar.
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