Wien - Pomper, Savatore, Gansterer, Ulmer, Schragner, Okotie, Saurer, Suttner, Kuru und Teuretzbacher. Irgendwann, vielleicht in fünf oder zehn Jahren, kann es der eine oder sogar der andere geschafft haben. Da werden die Austria-Fans, der harte und verbliebene Kern, Sprechchöre anstimmen. Im Jänner 2005 schütteln sie eher die Köpfe, sie schauen sich in ihren vom Christkind gebrachten violetten Leiberln verdattert an, sagen - ihre Blicke vermitteln Leere - "nie gehört", "was soll das" und "warum bin ich da".

Wobei sie schon davon überzeugt sind, dass eine Art Austria am T-Mobile-Hallencup in der Wiener Stadthalle teilnimmt, sie kennen sich ja aus. Schließlich wurden Papac, Kitzbichler und Safar ertappt. Papac ist im Freien Stammspieler, Kitzbichler wird mitunter in der 88. Minute oder später eingewechselt, und Safar ist eindeutig die Nummer zwei im Tor.

Die Auswahl in der Halle wird von den Amateuren gestützt (hiermit ist geklärt, um wen es sich handelt), die kicken in der Regionalliga. Demnach ist ein 2:7 gegen Rapids Kampfmannschaft (zumindest einen Teil davon) gar nicht so schlimm. Derby ist Derby, schmunzelten wiederum die schelmischen Sieger, wohl wissend, dass dieses konkrete an Bedeutungslosigkeit kaum zu überbieten ist.

Der neue Generalmanager Anton Polster hat sich jedenfalls entschuldigt, mehr kann man vom Beginn einer Tätigkeit wirklich nicht verlangen. "Es tut mir leid für die Austria-Fans, die sich Karten gekauft haben. Aber man muss Prioritäten setzten." Heinz Palme, Projektleiter des Hallencups, hielt sich mit Kritik zurück, schließlich ist die Bundesliga Veranstalter und Austria-Mäzen Frank Stronach deren Präsident. Palme sagte also: "Ich halte das für eine Antikundenbetreuungsaktion. Die Fans der anderen Mannschaften freuen sich aber eher."

Lars Söndergaard, Austrias Trainer, verwies auf die lange Saison, die erst am 16. Dezember und mit dem Aufstieg im UEFA-Cup geendet hat. "Irgendwann brauchen die Spieler Erholung. Man kann sie nicht für Erfolge bestrafen." Jeder der Kapazunder, also von Sionko über Rushfeldt bis hin zu Vachousek, wurde dazu eingeladen, in der Halle zu geigen. Sie lehnten dankend ab. Söndergaard: "Für die Jungen ist es eine zu große Aufgabe. Sie werden sich hoffentlich steigern." Gestern passierte ein 2:2 gegen Salzburg.

Rapid-Trainer Josef Hickersberger sieht den Hallenfußball nicht unbedingt "aus dem letzten Loch blasen", anderseits "geht es ums Setzen von Prioritäten. Sportlich verstehe ich die Aktion der Austria." Auch Hickersberger hat den seinen die Teilnahme freigestellt. "Viele wollten den Spaß. Hätte keiner gewollt, hätte ich das verhindert." (DER STANDARD, Printausgabe, Freitag, 7. Jänner 2005, Christian Hackl)