Jerusalem - Israel wird künftig von einer Koalition
der beiden größten Parteien plus einer ultraorthodoxen Partei
regiert. Der Likud-Block von Ministerpräsident Ariel Sharon
unterzeichnete am Donnerstag eine entsprechende Vereinbarung mit der
Arbeiterpartei von Shimon Peres und der Partei Vereinigtes
Torah-Judentum, wie israelische Medien berichteten. Sharon hat nach
dem Zerfall seiner bisherigen Koalition, zu der unter anderem die
säkulare Shinui-Partei gehörte, nun erstmals wieder eine
parlamentarische Mehrheit.
Diese benötigt er vor allem, um seinen Plan für einen Abzug
Israels aus dem Gazastreifen und vier Siedlungen im Westjordanland
durchzusetzen. Die Arbeiterpartei unterstützt dieses Vorhaben. Sharon
ist mittlerweile auch bereit, den Abzug mit der palästinensischen
Führung zu koordinieren. Zu Lebzeiten von Präsident Yasser Arafat,
der von Israel boykottiert wurde, war noch von einem einseitigen
Rückzug die die Rede gewesen.
Wie das öffentliche israelische Fernsehen weiter berichtete, wird
Sharon seine Kabinettsliste voraussichtlich am Montag dem Parlament
zur Abstimmung vorlegen. Die drei Parteien einigten sich in dem
Koalitionsabkommen auf Sharons Plan zum Rückzugsplan.
Die Drei-Parteien-Koalition verfügt in der Knesset über eine
Mehrheit von 65 von 120 Abgeordneten. Mit den fünf Abgeordneten der
Thora-Partei hat die künftige Regierung nun genügend Stimmen, um den
Haushalt und Sharons Gaza-Abzugsplan durchsetzen zu können. (APA/AFP/AP)