CDU protestiert gegen Kresnik-Inszenierung von "Hannelore Kohl"
Tanztheaterstück "verunglimpfe" die verstorbene Frau des deutschen Ex-Kanzlers
Redaktion
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Ludwigshafen - In Ludwigshafen, der Heimatstadt des
deutschen Altkanzlers Helmut Kohl, hat die CDU gegen eine am 19.
Jänner geplante Aufführung des Tanztheaterstücks "Hannelore Kohl"
protestiert. In der "nicht akzeptablen" Inszenierung des
österreichischen Regisseurs Johann Kresnik werde der Mensch Hannelore
Kohl "massiv verunglimpft", kritisierte der Ludwigshafener
CDU-Vorsitzende Josef Keller am Donnerstag. Die Premiere der
Aufführung über Leben und Tod der einstigen Kanzlergattin war am 17.
Dezember im Bonner Opernhaus mit minutenlangem Applaus gefeiert
worden. In dem rund 100-minütigen Stück geht Kresnik in 22 Bildern
der Frage nach, wer die Frau war, deren Leben in der Öffentlichkeit
von der politischen Rolle ihres Mannes dominiert wurde.
Hannelore Kohl, die an einer Lichtallergie litt, hatte sich im
Juli 2001 das Leben genommen. Das Stück beginnt mit ihrem Tod. Dabei
tanzt die Darstellerin Simona Furlani in einem goldenen Pyjama um
einen Tisch, verschließt Abschiedsbriefe und trinkt sich mit einem
Gift-Cocktail aus dem Leben. Dann beginnt der Rückblick auf ihr
Leben.
"Hier wird die Würde eines Menschen mit Füßen getreten",
kritisierte Keller. Das Stück gehe in unwürdiger Weise mit dem Tod
von Hannelore Kohl um. Die CDU Ludwigshafen sei zwar für die Freiheit
der Kunst, aber auch diese Freiheit sei nicht grenzenlos. Das Theater
im Pfalzbau wollte nach Rücksprache mit der Ludwigshafener
Kulturdezernentin zu den Vorwürfen Stellung nehmen.(APA/dpa)
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