Wien - "Der Hauptverband der Sozialversicherungsträger hat seine Hausaufgaben nicht gemacht", meinte Jan Oliver Huber, Generalsekretär des Branchenverbandes Pharmig am Freitag in einer Aussendung zur Diskussion über die neue Chefarztpflicht. Die Ärzte hätten die Richtlinien zum neuen Erstattungskodex viel zu spät erhalten, und der Erstattungskodex selbst sei benutzerunfreundlich gestaltet. Auch die Dokumentationsformulare seien in der aktuellen Form eine Schikane für die Ärzte. Der Hauptverband habe das Ziel verfehlt, eine österreichweit einheitliche Verschreibungs- und Genehmigungspraxis zu erreichen: Die einzelnen Gebietskrankenkassen würden die Verordnung ganz unterschiedlich auslegen, so Huber. Er forderte: "Der Hauptverband muss endlich seine Koordinationsfunktion wahrnehmen und die Prioritäten richtig setzen!" Bisher habe es lediglich - mit Versichertengeld - informationsarme Inseratenkampagnen gegeben. Die Pharmig fordert die ersatzlose Streichung der Chefarztpflicht. Eine stichprobenartige nachträgliche Kontrolle, gekoppelt an eine klare Indikationsregelung, würde für eine weit effektivere Kostenkontrolle als die Chefarztpflicht sorgen, so Huber. (APA)