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Götschl drückt aufs Gaspedal.

Foto: AP/Trovati
Santa Caterina - Die Erfolgsserie von Österreichs Ski-Damen im alpinen Weltcup ist am Freitag nach drei Siegen en suite gerissen: Die Steirerin Renate Götschl musste sich in der zweiten Abfahrt auf der WM-Piste in Santa Caterina der 26-jährigen Französin Ingrid Jacquemod, die ihren ersten Weltcup-Sieg feierte, auf Grund eines schweren Fehlers im Schlussteil noch um 11/100 Sekunden bzw. 2,808 Meter geschlagen geben. Dritte wurde Jacquemods Landsfrau Carole Montillet-Carles, nur 1/100 hinter der 29-jährigen Obdacherin.

"Finde immer mehr Sicherheit am Ski"

"Ich bin trotzdem zufrieden, denn ich hatte in beiden Abfahrten großes Glück, dass ich nicht gestürzt bin. Ich muss einfach Geduld haben, dann wird es mit dem ersten Sieg klappen. Der Weg passt auf jeden Fall, denn ich finde immer mehr Sicherheit am Ski", meinte Götschl. "Ich suche auch die 11/100 nicht. Ich freue mich mit Jacquemod, denn die hat schon sehr viel durchmachen müssen und sich diesen Sieg verdient."

Die ÖSV-Speed-Queen beklagte aber so wie die anderen Läuferinnen aus den Top Ten der Weltrangliste die schlechte Sicht auf der Deborah-Compagnoni-Piste. "Je später es wird, desto schlechter wird die Sicht. Ich habe teilweise gar nichts mehr gesehen." Dieser Umstand war auch mitverantwortlich, dass Götschl, in der ersten Abfahrt Vierte, als einzige ÖSV-Dame in den Top Ten landete.

Dorfmeister nur 16.

Vortagssiegerin Michaela Dorfmeister musste sich dagegen unmittelbar hinter der Vorarlbergerin Katja Wirth, am Donnerstag noch Achte, mit Rang 16 begnügen. "Ganz kann ich mir dieses Ergebnis nicht erklären, denn ich hatte eine relativ passable Fahrt. Nur den Außenski hat es mir mehrmals verschlagen, denn ich habe kaum etwas gesehen", betonte die Niederösterreicherin. "Bei dieser schlechten Sicht kann man nicht agieren, sondern nur reagieren. Gott sei Dank fahren wir bei der WM eine Stunde früher. Denn wenn man mehr sieht, dann kann man hier locker noch eine Sekunde schneller fahren."

Während die ÖSV-Damen mit der schlechten Sicht haderten, hatte die mit Nummer elf ins Rennen gegangene Jacquemod an diesem Tag den besten "Durchblick". "Das ist mein erster Sieg. Das ist einfach unglaublich und wahnsinnig aufregend. Ich kann noch gar nicht fassen, was passiert ist", stammelte die 1,76 m und 68 kg schwere große Rennläuferin aus Val d'Isere, die bisher nur einen einzigen Podestplatz im Weltcup zu Buche stehen hatte: Am 12. März 2003 war sie in Kvitfjell Abfahrtszweite geworden - 32/100 hinter einer damals fehlerfreien Götschl. "Ich hätte nie gedacht, dass ich Renate schlagen kann. Und dass Carole Dritte wurde, bedeutet auch sehr viel für mich."(APA)

Abfahrt in Santa Caterina :

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