Ein solches Moratorium könne für einen Zeitraum von fünf Jahren gelten, bis ein internationaler Vertrag ausgearbeit sei, sagte ElBaradei. Es sei wichtig, dass jedem Land Grenzen gesetzt würden, einen vollständigen Nuklearkreislauf aufzubauen. Dem IAEA-Chef zufolge soll der Vorschlag bei einer internationalen Konferenz zum Atomwaffensperrvertrag im Mai in New York diskutiert werden.
International
IAEA-Chef schlägt weltweites Moratorium für Uran-Anreicherung vor
Für fünf Jahre, bis ein internationaler Vertrag ausgearbeit ist
Tokio - IAEA-Chef Mohamed ElBaradei hat sich für ein
weltweites Moratorium für die Anreicherung von Uran und die
Wiederaufbereitung von Nuklearmaterial ausgesprochen. "Wir haben eine
ausreichende weltweite Kapazität der Anreicherung", sagte der Chef
der Internationalen Atomenergiebehörde der japanischen "Asahi
Shimbun" (Freitagausgabe).
ElBaradei sagte, der Vorschlag ziele darauf, Gleichberechtigung
zwischen allen Staaten zu erreichen, nachdem sich die internationalen
Krisen an den Atomprogrammen des Iran und Nordkoreas entzündet
hatten. Teheran hatte sich nach einer Einigung mit Europa zur
Aussetzung seiner Programme bereit erklärt; die Verhandlungen mit
Nordkorea stecken dagegen in einer Sackgasse. Die USA werfen
Pjöngjang und Teheran vor, mit ihren Atomprogrammen militärische
Zwecke zu verfolgen. (APA)