Bagdad - Der irakische Verteidigungsminister Hasim
Shaalan hat den Nachbarländern Iran und Syrien Unterstützung für
Aufständische im Irak vorgeworfen und mit Gegenmaßnahmen gedroht.
"Wir verfügen über Mittel und Wege, die Schlacht von den Straßen
Bagdads in die von Teheran und Damaskus zu tragen", sagte Shaalan
nach einem Bericht des arabischen Fernsehsenders El Arabiya vom
Samstag. Gleichzeitig schränkte er ein, dass man die beiden Länder
nicht als Feinde betrachte. Weder die irakische Übergangsregierung
noch das US-Militär im Irak hätten die Absicht, sich in syrische oder
iranische Angelegenheiten einzumischen.
Shaalan hatte in der Vergangenheit Teheran und Damaskus bereits
mehrfach beschuldigt, durch die Unterstützung von Aufständischen den
Irak destabilisieren zu wollen. Die USA werfen außerdem Syrien vor,
maßgebliche irakische Aufstandsführer zu beherbergen und ihnen freien
Aktionsspielraum zu gewähren. Iran und Syrien wiesen alle
Anschuldigungen zurück.
Die irakische Übergangsregierung verbreitete am Samstag ein Video,
das das "Geständnis" eines angeblichen Anführers der Aufständischen-
Gruppe "Mohammeds Armee" zeigt. Der ehemalige Armee-Oberst Muaid
Yassin Aziz Abdel Razzak al Nassiri sagt dabei unter anderen, dass
seine Einheit von Iran Geld für Aktionen im schiitischen Süden
erhalten habe. Für die Echtheit des Videos lag keine unabhängige
Bestätigung vor.
"Mohammeds Armee" ist eine sunnitische Widerstandsgruppe, die sich
aus ehemaligen Armeeoffizieren und anderen früheren Regime-Elementen
zusammensetzt. Sie wurde bereits kurz nach dem US-Einmarsch im März
2003 in Falluja und Umgebung aktiv. (APA/dpa)