Hormonersatztherapie in Menopause erhöht Hirnschlaggefahr
Hinweise auf unerwünschte Effekte der Hormongaben häufen sich - 56 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit für tödlichen Gehirnschlag
Redaktion
,
London - Die Hormonersatztherapie, der sich viele Frauen
in den Wechseljahren unterziehen, erhöht nach einer umfangreichen
britischen Studie die Hirnschlaggefahr. Nach der Auswertung von
39.769 Fällen aus 28 verschiedenen Einzelstudien müsse allen Frauen
mit erhöhtem Hirnschlag-Risiko von dieser Therapie abgeraten werden,
heißt es in dem am Freitag veröffentlichten Beitrag der
Fachzeitschrift "British Medical Journal". Frühere Annahmen, die
Hormonersatztherapie könne die Hirnschlag-Gefahr bei Frauen drosseln,
erwiesen sich demnach als falsch.
56 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit für tödlichen Gehirnschlag
Bei Frauen, die in den Wechseljahren auf Hormonersatz
verzichteten, betrug das Hirnschlag-Risiko zwei Prozent. Bei den
Frauen mit Hormonersatztherapie stieg das Risiko um ein Drittel an.
Gravierender noch war die Steigerung der Gefahr, dass der Hirnschlag
zum Tode führt. Dieses Risiko lag bei den Frauen mit
Hormonersatztherapie um 56 Prozent höher.
Die Hinweise auf gravierende unerwünschte Effekte der Hormongaben
in der Menopause verdichten sich. Ende vergangenen Jahres hatte eine
Studie unter 55.000 Französinnen ergeben, dass das Brustkrebsrisiko
durch die Hormongaben um 20 bis 40 Prozent zunahm - je nachdem, wie
lange die Hormone genommen werden.
In den Wechseljahren, in denen die Eierstöcke die Produktion
reifer Eizellen allmählich einstellen, leiden viele Frauen an
Hitzewallungen, Schwindel- und Schweißanfällen, Schlaflosigkeit oder
gar Depressionen. Hormonpräparate können dem entgegenwirken, auch
nach einer operativen Entfernung von Eierstöcken. Bei Einführung der
Therapie in den sechziger Jahren hatte sich das Augenmerk zunächst
auf die positiven Aspekte gerichtet. (APA)
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