Fußball
Austria bezwingt im Innviertel Ried
Anschlusstreffer der zaghaften Rieder kam zu spät
Die Wiener Austria präsentierte sich nach den "skandalösen letzten zwanzig Minuten" (Herbert Prohaska) im Heimspiel
gegen den Lustenauer Namensvetter und einer internen Aussprache wieder von ihrer besseren Seite. Die Veilchen
schlugen am Sonntag auswärts im Duell der bisher punktegleichen Tabellennachbarn den SV Ried 2:1 (1:0) und schoben
sich damit auf den vierten Platz vor. Die Innviertler sind hingegen nach der zweiten Heimniederlage in Serie im Frühjahr
weiter sieglos. Stärkere Mittelachse
Nach anfänglichem Abtasten im Mittelfeld übernahm die Austria dank ihrer stärkeren Mittelachse, in der überraschend
Stöger fehlte, nach etwa zwanzig Minuten klar das Kommando. Die Rieder, die ihre bekannte Aggressivität und Heimstärke
scheinbar in der Kabine ließen, kamen vor der Pause nur einmal gefährlich vor das gegnerische Gehäuse. Aber Pfeffer (7.)
rettete vor Brunmayr. Das erste violette Tor im dritten Saison-Duell kündigte sich dann nach einer halben Stunde an.
Nachdem Hopfer mit einem Flachschuss an Oraze gescheitert war, spielte nur eine Minute später (31.) Mayrleb zu Leitner,
der den Ball aus halbrechter Positions zum 1:0 ins lange Eck donnerte. Ried-Coach Trainer Heinz Hochhauser reagierte auf
die schwache Leistung seiner Truppe in der Pause mit einer lautstarken Kabinenpredigt. Aber kaum waren die
Mannschaften wieder auf dem Rasen, erhöhten die Gäste auf 2:0 (48.): M. Wagner schoß den Ball nach einer
abgefälschten Flanke von Datoru flach ins rechte Eck.
Zu Recht mürrische Fans
Verständlich, dass die Rieder Fans die Darbietung ihrer Mannschaft mit "Aufhören"-Rufe quittierten. Mehr als zaghafte
Bemühungen, die Knaller nach rund einer Stunde gegen Brunmayr, Hiden (je zwei Mal) und Jank zunichte machte, und das
viel zu späte Anschlusstor durch Brunmayr in der 89. Minute brachte die "Begleitmusik" von den Rängen aber nicht. Die
Austria kontrollierte die Partie bis zum Schluss und brachte den ersten Sieg in der Fremde seit 1. Okober (2:0 in Tirol) über
die Distanz. Es war übrigens auch der erste "Dreipunkter" der Wiener in Ried seit zweieinhalb Jahren.
Trainer-Statements
Heinz Hochhauser (Ried-Trainer): "Über das Resultat bin ich nicht so sehr enttäuscht wie über die Leistung. In der ersten
Hälfte hatten wir der Austria nichts entgegenzusetzen und sind völlig verdient in Rückstand. Über die ersten 45 Minuten
muss man nachdenken, vor allem im Mittelfeld war keine Orndung, haben wir nichts zusammen gebracht. Nach der Pause
hat der Gegner die Partie dann schnell entschieden."
Herbert Prohaska (Austria-Trainer): "Dieser Sieg war für uns sehr wichtig. Wir haben die drei Punkte in Ried, wo es immer
schwer ist zu gewinnen, auch für die Moral dringend benötigt, um für die nächsten drei Spiele, daheim gegen den FC Tirol
und dann zwei Mal gegen Sturm Graz, gerüstet zu sein."
SV Ried - Austria Wien 1:2 (0:1)
Rieder Stadion, 4.000, Meßner
Ried:
Oraze - Lesiak - Hujdurovic, Steininger - Markus Hiden, Angerschmid, A. Jank (76. Rothbauer), Drechsel (57. Broser), Zeller - Brunmayr, Anicic (61. Fading)
Austria:
Knaller - Dospel - Schmid, Pfeffer - Hopfer, Leitner, Rachimow (69. Streiter), M. Wagner, Jezek - Datoru, Mayrleb
Tor:
0:1 (31.) Leitner, 0:2 (47.) M. Wagner, 1:2 (89.) Brunnmayr
(APA)