Der Pay-TV-Sender Premiere hat in Österreich eigenen Angaben zufolge im Jahr 2004 mehr Abonnements als geplant abgesetzt. Dies teilte das Unternehmen am Montag in einer Aussendung mit. Gerechnet habe man mit 220.000 Abonnementen, 227.945 Kunden waren es laut Premiere mit 31. Dezember 2004. Dies stelle einen Nettozuwachs von 64.464 Kunden im Vorjahr dar. Ende 2005 will man 270.000 Österreich-Kunden haben, sagte Premiere-Chef Georg Kofler im Gespräch mit der APA, insgesamt peilt man 300.000 Abonnenten in der Alpenrepublik an.

"Innovatives Marketing"

Als wesentlicher Impuls wurde die Fußball-Bundesliga genannt, deren TV-Rechte 2004 an Premiere gingen. Gelohnt habe sich auch das "innovative Marketing". Premiere hat im vergangenen Jahr Abonnements inklusive der nötigen Decoder vermarktet, unter anderem auch in Supermärkten oder in Kombi-Angeboten mit Magazinen.

"Wir haben hier kein Dumping betrieben", betonte Kofler aber am Montag. Etwa drei Viertel der Abonnements seien in Zusammenhang mit den höherpreisigen Paketen "Premiere komplett" oder "Premiere Film" verkauft worden, mit Laufzeiten von zwölf oder 24 Monaten. "Das ist ein normales Abogeschäft, das entsprechende Umsatzzuwächse bringen muss", so Kofler. Umsatzzahlen wollte er vorerst nicht nennen und verwies auf die Bekanntgabe der Premiere-Finanzzahlen im Februar.

Premiere hatte Ende 2004 3,25 Millionen Kunden

Nach einem Abonnenten-Schub im Weihnachtsgeschäft rückt der Börsengang des Bezahlsenders Premiere näher. Zum Jahresende zählte das Münchner Unternehmen knapp 3,25 Millionen Kunden und damit 11,7 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Spekulationen um eine mögliche Verschiebung des für dieses Jahr geplanten Börsengangs wies Kofler zurück. "Ich habe von meinen Aussagen zum Thema Börsengang um kein Komma abzuweichen." Das Unternehmen hatte im November mit der Umwandlung in eine Aktiengesellschaft die Weichen für den Schritt gestellt. In den nächsten Tagen wolle sich nun der Gesellschafterkreis zusammensetzen, um den genauen Zeitplan abzustecken. In Branchenkreisen war bisher nicht ausgeschlossen worden, dass der Gang aufs Parkett noch im ersten Halbjahr 2005 erfolgen könnte.

Kündigungsrate

Die Kündigungsrate sei im Gesamtjahr 2004 mit 13,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr (14,7 Prozent) rückläufig gewesen, "und das trotz der Preiserhöhungen zum 1. April", sagte Kofler. Um seine Kunden stärker zu binden, startet der Sender in diesem Monat ein Bonuspunkte-System für Abonnenten. Dabei werden den Kunden je nach Abonnement beziehungsweise Umsatz Punkte gutgeschrieben, die in Prämien eingetauscht werden können. (APA)