Wien - Vizekanzler Infrastrukturminister Hubert Gorbach (F)
ist von den jüngsten Aussagen von ÖIAG-Aufsichtsratschef Alfred
Heinzel zu einem möglichen Börsengang der Post bis Mai 2006 wenig
angetan. "Ich forciere das nicht, weil die Post derzeit sehr gut
unterwegs ist", meinte Gorbach am Montag bei einer Pressekonferenz.
Gleichzeitig betonte er aber, dass die Post natürlich ein Teil des
Privatisierungsauftrags der Regierung sei.
Nicht genau festlegen will sich auch die Staatsholding ÖIAG.
Eigentlich hätte bereits im Herbst 2004 eine Entscheidung über die
Privatisierung der Post AG erfolgen sollen, nun heißt es: An den
Plänen der ÖIAG hat sich nichts geändert.
Erster Schritt in dieser Legislaturperiode
Über einen Zeitplan wollte man sich auf APA-Anfrage nicht äußern,
nur soviel bestätigte die Industrieholding: Der erste
Privatisierungsschritt soll noch in dieser Legislaturperiode - also
bis Herbst 2006 - erfolgen. Ob dieser Schritt eine strategische
Partnerschaft oder ausschließlich einen Börsegang bedeutet, wollte
man nicht kommentieren.
Gorbach kündigte heute jedenfalls schon einmal an, mit
Finanzminister Karl-Heinz Grasser über eine Aufstockung des
Forschungs-Budgets durch Mittel aus der Privatisierung von
ÖIAG-Beteiligungen sprechen zu wollen. Das Geld soll in den Jahren
2007 bis 2009 zur Verfügung stehen. Bereits im Jahr 2006 soll die
Forschungsquote auf 2,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) und
bis 2010 auf 3 Prozent anwachsen. (APA)