Zeit
Sowjetische Atomraketen bis kurz vor Fall des Eisernen Vorhangs in Ungarn stationiert
Staatsgeheimnis war nur sehr kleinem Personenkreis bekannt
Budapest - In Ungarn waren kurz vor dem Fall des
Eisernen Vorhangs 1989 noch 196 Atomraketen der damaligen Roten Armee
stationiert. Diese bisher als Staatsgeheimnis geltende Information
hat die ungarische Tageszeitung "Magyar Nemzet" am Freitag unter
Berufung auf Sitzungsprotokolle des damaligen Politbüros der
Ungarischen KP veröffentlicht. Die Existenz dieser Waffen auf ungarischem Territorium sei damals
nur dem 1988 entmachteten Staats- und Parteichef Janos Kadar bekannt
gewesen sowie fünf weiteren Personen, hieß es. Später sei auch der
erste Ministerpräsident der Nach-Wendezeit, Jozsef Antall, darüber
informiert gewesen. Unklar sei immer noch, wie viele der Raketen
tatsächlich mit atomaren Sprengköpfen ausgerüstet waren, so die
Zeitung weiter.(APA/dpa)