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Schlägt Hermann Maier in Adelboden zu?

Foto: Reuters/Pelissier
Adelboden - Hermann Maier peilt im Riesentorlauf-Klassiker am Dienstag in Adelboden (10 und 13 Uhr/live ORF 1) auf seinem Lieblingshang seinen ersten Saisonsieg an, Benjamin Raich will weiter Terrain auf Weltcup-Spitzenreiter Bode Miller gut machen und Rainer Schönfelder sich endgültig ein WM-Ticket im Riesenslalom sichern.

Anspruchsvollste RTL-Strecke im Weltcup

Das Kuonisbärgli im Berner Oberland gilt als anspruchsvollste Riesentorlauf-Strecke im Weltcup, und solche Herausforderungen liebt Maier bekanntlich besonders. "Mit Adelboden verbinde ich sehr viele gute Erinnerungen. Drei Mal (1998, 1999 und 2001, Anm.) habe ich hier schon gewonnen und dazu noch im Jänner 2003 mein Comeback nach dem schweren Motorradunfall gegeben", betonte Maier vor dem sechsten Riesentorlauf der Saison, dem letzten vor der WM in Bormio (29. Jänner bis 13. Februar).

Der Salzburger weiß auch, dass er den bereits 48. Weltcupsieg seiner Karriere am ehesten im Riesentorlauf feiern kann. "Das ist derzeit sicher meine stärkste Disziplin", sagt der "Herminator", der im Vorjahr, als der Finne Kalle Palander gewann, Achter in Adelboden war. Sechs Weltcup-Erfolge hat der vierfache Weltcup-Gesamtsieger nach seinem schweren Motorrad-Unfall eingefahren, vier im Super G, zwei in der Abfahrt, aber noch keinen im Riesentorlauf. Das will Maier nun in der Schweiz ändern.

Raich will Boden gut machen

Daneben haben sich im ÖSV-Team noch vor allem Raich, Schönfelder und der Vorjahrsdritte Christoph Gruber viel vorgenommen. "Ich will mit einem weiteren Top-Ergebnis versuchen, im Gesamtweltcup weiter Boden auf Miller gutzumachen", lautet die Zielsetzung von Raich. Der Tiroler arbeitete sich am Sonntag auf Grund seines zweiten Platzes sowie des Ausfalls des US-Stars im Chamonix-Slalom auf 268 Punkte heran und hat wieder Hoffnung geschöpft.

"Ich habe bereits nach der Siegesserie von Miller zu Beginn gesagt, dass sich das Blatt wieder wenden kann. Die Saison dauert ja noch lange, da kann noch viel passieren", meinte der Pitztaler, der aber Miller derzeit im Riesentorlauf neben dem kanadischen Spezial-Weltcup-Führenden Tom Grandi, der zuletzt binnen 48 Stunden in Alta Badia und Flachau triumphierte, am stärksten einschätzt.

Schönfelder um WM-Platz

Nach Maier und Raich will sich Schönfelder in der Schweiz einen der beiden restlichen WM-Plätze im ÖSV-Team sichern. Dass ihm das Kuonisbärgli liegt, hat der Kärntner im Vorjahr mit Platz zehn und seinem Slalom-Sieg bereits bewiesen. Gruber, der erst vier RTL-Punkte geholt hat, möchte sich ebenfalls für die WM empfehlen und endlich seine Trainingsleistungen auch im Rennen einmal runterbringen. "Dann müsste es eigentlich mit einem Spitzenplatz klappen", weiß der Tiroler, der zuletzt mit Rang sechs in der Chamonix-Abfahrt ansteigende Form bewiesen hat.

Auf Grund seiner guten Leistungen in den Speed-Disziplinen erhält Mario Scheiber nun auch eine Chance im Riesentorlauf. "Er muss zwar mit hoher Nummer fahren, aber er hat derzeit so viel Selbstvertrauen, dass er dieses Manko wettmachen kann", ist ÖSV-Cheftrainer Toni Giger überzeugt. "Ich traue ihm sogar eine Überraschung zu."

Giger mit Saison sehr zufrieden

Mit dem bisherigen Verlauf der Saison ist Giger sehr zufrieden. "Ich bin positiv überrascht, dass wir nach all den Rücktritten und Materialwechseln schon so viele Podestplätze eingefahren haben. Die jungen Läufer haben diese Lücke mit zahlreichen Spitzenplatzierungen geschlossen", lautete das positive Zwischenresümee des Salzburgers. "Wenn das so weitergeht, kann das von den Stockerlplätzen her sogar eine Rekordsaison werden."(APA)

Das zehnköpfige ÖSV-Team für den Weltcup-Riesentorlauf am Dienstag in Adelboden: Stephan Görgl, Christoph Gruber, Matthias Lanzinger, Hermann Maier, Benjamin Raich, Hannes Reiter, Mario Scheiber, Andreas Schifferer, Rainer Schönfelder, Michael Walchhofer