Wien/Sofia - Bei der Privatisierung von drei bulgarischen Kohlekraftwerken hat die Privatisierungsagentur in Sofia laut Reuters insgesamt elf Unternehmen erlaubt, bindende Angebote zu legen. Darunter befindet sich auch der börsenotierte niederösterreichische Energieversorger EVN, der in Bulgarien bereits die Mehrheit an zwei Stromverteilunternehmen im Südosten des Landes übernommen hat.

Erlös von 250 Millionen Euro erwartet

Aus dem Verkauf der drei Kraftwerke in Varna, Rousse und Bobov Dol erwartet die bulgarische Regierung Erlöse von bis zu 250 Mio. Euro sowie eine Erneuerung der älteren Kraftwerke, um sie auf EU-Standard zu bringen. Die drei zum Verkauf stehenden Kraftwerke verfügen mit 2.000 MW über rund ein Fünftel der gesamten installierten Leistung von 10.000 MW.

Auf die shortlist jener Unternehmen, die zu einem Angebot zugelassen werden, befinden sich neben der EVN die tschechische CEZ, die deutsche E.ON, die italienische Enel, Greek Power, die russische Unified Energy Systems, die japanischen Unternehmen Mitsui und J-Power, die britische International Power, die französische Dalkia und die US-Firma AES.

Weitere Engagements geplant

Die EVN will sich neben dem Strombereich in Bulgarien auch bei Gas, Wärme sowie Wasser und Abfall engagieren. So wurde für das Fernwärme-Netz für die Hafenstadt Burgas ein Angebot gelegt. Ein Offert wurde auch für den Erwerb einer Gaslizenz in Thrakien gelegt worden. Insgesamt seien fünf Unternehmen am Gasgeschäft interessiert, darunter auch die italienische Enel, heißt es in der bulgarischen Zeitung "Dnvenik". Ausgeschrieben ist in der Region Thrakien, die 12.165 Quadratkilometer umfasst und rund 1,4 Millionen Einwohner hat, die Errichtung eines neuen Gasnetzes. Hauptstadt ist Plovdiv. Im Stromgeschäft hat die EVN um insgesamt 271 Mio. Euro 67 Prozent an der EDC Plovdiv und der EDC Stara Zagora erworben. (APA)