In Auftrag gegeben wurde es von Sportstaatssekretär Karl Schweizer (FP), der sich höchstpersönlich als "Schiedsrichter" nach Klagenfurt begab, um die Kontrahenten Landeshauptmann Jörg Haider und Klagenfurts Stadtoberhaupt Harald Scheucher zu befrieden. Letzteres misslang jedenfalls gründlich.
Expertengutachten
Denn die Interpretationen aus dem vorliegenden Expertengutachten des Bundes blieben völlig unterschiedlich. Dieses jedenfalls stellt eindeutig fest, "dass die Fortführung des gegenständlichen Vergabeverfahrens zu favorisieren ist". Auch wenn Mängel etwa bei der Gewichtung der Vergabekriterien oder bei der Rolle des Vorsitzenden der Vergabejury Peter Gattermann festgestellt wurden. Doch reichten diese für einen Widerruf des Verfahrens nicht aus.
Haider hatte kurz vor Weihnachten bei der Ermittlung des bisherigen Bestbieters, der Porr-Alpine-Mayreder rechtswidrige Absprachen vermutet und deshalb Anzeige erstattet. Seine Vermutung: Bürgermeister Harald Scheucher wolle den Auftrag der Porr zuschanzen. Ein Landesgutachten der Rechtsanwaltskanzlei Fink & Sundström sollte die Rechtswidrigkeit bestätigen.
Scheucher warf Haider daraufhin vor, er wolle Hans-Peter Haselsteiners Strabag zum Zug kommen lassen – und ließ ein Gegengutachten ausarbeiten, das nun weitgehend vom Bundesgutachten bestätigt wird.
Haider sieht jedoch das Landesgutachten bestätigt. Denn in Hinblick auf Mängel bei dem Zuschlagskriterien schätzt das Aicher/Holoubek- Gutachten, dass es wegen der Vergabekriterien zu Schadenersatzforderungen unterlegener Bieter kommen kann, auf 50:50 ein. Gleichzeitig wird ein "Punktevorteil" für die Fortführung des Vergabeverfahrens gesehen. Bürgermeister Scheucher will das Verfahren nun fortsetzen.