Was Haider noch stört: Mit dem Verkauf an einen deutschen Konzern verhöhne die Bundesregierung den eigenen Privatisierungsauftrag, der einen österreichischen Kernaktionär und den Erhalt der Konzernzentrale in Österreich vorsehe. Der Bevölkerung wolle man aber weismachen, Siemens sei quasi ein österreichisches Unternehmen, echauffierte sich Haider.
Angebot sieht Integration vor
Das bis 9. Februar laufende, freiwillige öffentliche Übernahmeangebot stammt freilich in der Tat von der Siemens AG Österreich. Es sieht allerdings nicht die Fortführung des in den vier Sparten Industrieanlagenbau (VAI), Energieerzeugung (Hydro), Energieübertragung und -verteilung (T&D) sowie Elektrobau (ElinEBG) und EDV (AI Informatics) aufgestellten VA-Tech-Konzerns als Konzern mit Holding-Dach in Wien vor, sondern die Integration der jeweiligen Sparten in das Siemens-Reich. Demnach soll die VAI in enger Abstimmung mit Siemens Industrial Services als Kompetenzzentrum für Metallurgie in Linz weitergeführt werden, Elin-EBG soll bei der für das Ostgeschäft zuständigen Siemens-Österreich-Gruppe angeschlossen werden und T&D an die fast gleich lautende Siemens-Sparte PT&G gehen. Für die in Weiz Turbinen fertigende Hydro gibt es eine 18-monatige Arbeitsplatzgarantie - bis das Kartellrechtsproblem mit Voith Siemens Hydro gelöst ist. Was passiert, wenn General Electric die Partnerschaft mit VA Tech beendet, ist offen.
Wie der VA-Tech-Vorstand fürchtet auch die AK Oberösterreich massiven Arbeitsplatzabbau - nicht nur in der Fertigung, sondern auch in Forschung und Entwicklung (F&E).
Studie: Übernahmen sind Gefahr für F&E