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Die Österreicher liegen beim Pro-Kopf-Einkommen gemeinsam mit den Dänen und den Niederländern auf Platz 6 und damit um 18 Prozent über dem Durchschnitt aller 30 OECD-Länder.

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Wien/Paris - Österreich hat beim Pro-Kopf-Einkommen in den vergangenen Jahren weiter aufgeholt. Das geht aus einer neuen Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hervor, in der die Experten berechneten, wie hoch das Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner unter Berücksichtigung der jeweiligen Kaufkraft im Land ausfällt. Die Österreicher liegen demnach gemeinsam mit den Dänen und den Niederländern auf Platz 6 und damit um 18 Prozent über dem Durchschnitt aller 30 OECD-Länder.

Deutschland abgerutscht

Deutschland ist auf der 42 Staaten umfassenden Rangliste von Platz 12 auf Platz 19 abgerutscht. Mit einem Wohlstands-Index von 105 (OECD-Durchschnitt = 100) entspricht es - wie auch Italien - in der Wirtschaftsleistung pro Kopf genau dem EU-Durchschnitt.

Den größten Sprung nach vorne in der aktuellen OECD-Statistik hat Irland gemacht und ist in die Gruppe der Länder mit den höchsten Einkommen aufgestiegen. Ein Vergleich der volkswirtschaftlichen Daten hat ergeben, dass Irland nunmehr gemeinsam mit Luxemburg, Norwegen, der Schweiz und den USA zur Spitzengruppe zählt.

Irland machte großen Sprung nach vorn

Dies sei eine "bemerkenswerte" Veränderung, während die Platzierungen der 41 anderen in den Vergleich einbezogenen Staaten im wesentlichen gleich geblieben seien, heißt es in einer Stellungnahme der OECD. Auf der Skala kletterte Irland von 114 Punkten 1999 - bei einem Standardwert von 100 Punkten - bis 2002 auf einen Wert von 129 Punkten. Alle fünf Staaten der Spitzengruppe liegen über 120 Index-Punkten, in diesen Ländern liegt also das reale Pro-Kopf-Einkommen um jeweils mindestens 20 Prozent über dem Durchschnitt der OECD.

Österreich findet sich wie die meisten westeuropäischen Staaten in der zweithöchsten Gruppe mit mehr als 100 Punkten, aber auch Kanada, Australien und Japan sind in dieser Ländergruppe enthalten. Unter 100 Punkten landeten Spanien, Israel, Neuseeland, Zypern, Griechenland, Portugal, Slowenien, Korea, Malta, Tschechien und Ungarn, unter 50 Punkten rangieren unter anderem Polen, Kroatien, Mexiko, Russland und die Türkei.

Osteuropa holte auf

Aufgeholt haben damit von niedrigem Ausgangsniveau zuletzt eine Reihe von osteuropäischen Staaten. Dort ist die Wirtschaft über Jahre hinweg stark gewachsen, anders als die Zahl der Einwohner. Alles in allem lag das reale Pro-Kopf-Einkommen allerdings auch 2002 in allen Ländern Osteuropas noch deutlich niedriger als im Westen. In Ungarn erreichte es 56, in Polen 44 und in Tschechien 65 Prozent des OECD-Schnitts. Bulgarien und Rumänien rangieren beide bei 28 Prozent, Schlusslichter sind die Türkei und Mazedonien mit 26 und 24 Prozent.

Die OECD veröffentlicht alle drei Jahre neue Berechnungen dazu, wie sich das Pro-Kopf-Einkommen nach Korrektur um Kaufkraftunterschiede entwickelt. Gegenüber der nominalen Berechnung hat diese reale Rechnung den Vorteil, dass sie berücksichtigt, welchen Lebensstandard das erzielte Einkommen in dem jeweiligen Land ermöglicht. Die Statistiker nutzen als Referenz die Preise für einen Warenkorb aus rund 3.000 Produkten. Dennoch ist diese Methode unter Ökonomen nicht unumstritten, zumal sich vor allem bei der Berechnung der Lebenshaltungskosten Abweichungen ergeben.

Verschiebungen

In der Rangliste führt die Kaufkraftparitäten-Berechnung zu einigen Verschiebungen, räumt die OECD ein: So hat beispielsweise die Schweiz ein nominal höheres Pro-Kopf-Einkommen als die USA. Berücksichtigt man aber das hohe Preisniveau in der Schweiz, so liegen die USA vorne. (APA)