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Nach mehr als drei Jahrzehnten steigen Allianz, Münchner Rück und Commerzbank aus MAN aus und verkaufen 24,2 Prozent der Aktien des Konzerns.

Foto: APA/dpa/Rainer Jensen
München - Nach mehr als drei Jahrzehnten geben Allianz, Münchener Rück und Commerzbank ihre Sperrminorität am Maschinenbau- und Nutzfahrzeugkonzern MAN auf. Das milliardenschwere Paket soll breit am Markt gestreut werden.

Die Regina Verwaltungsgesellschaft wird ihren Anteil von 24,2 Prozent der Aktien und 25,24 Prozent der Stimmrechte an dem Münchner Maschinen- und Nutzfahrzeugbauer am Markt platzieren. Nach Schluss der Orderbücher dürfte Reuters zufolge der Verkauf der Aktien nicht unter 29 Euro das Stück gelegen haben.

In der Regina haben die drei deutschen Finanzkonzerne ihre MAN-Beteiligung seit Anfang der 1970er-Jahre gebündelt. Durch den Verkauf soll sich der Streubesitz von MAN und damit das Gewicht im Börsenbarometer DAX erhöhen.

36,6 Millionen Aktien für 1,05 Milliarden Euro

Gemessen am Schlusskurs vom Dienstag haben die in der Regina geparkten 35,6 Millionen MAN-Stammaktien einen Wert von etwa 1,05 Mrd. Euro. Der Allianz-Konzern hält über die Holding und die Tochter Allianz Leben die Hälfte der Regina-Anteile, so dass auf die Gruppe gut 12 Prozent der MAN-Aktien entfallen.

Für die Allianz werde mit dem Verkauf mit Sicherheit ein Buchgewinn entstehen, sagte ein Sprecher des Münchener Versicherungskonzerns. Dessen Größenordnung nannte er nicht. Nach Analystenschätzungen könnte der Verkauf bei Allianz und Münchener Rück zu Buchgewinnen in dreistelliger Millionenhöhe führen. Die Allianz begründete den Verkauf mit der Strategie des Konzerns, Risiken aus Großbeteiligungen abzubauen.

Liquiditätserhöhung

Finanzkonzerne wie die Allianz und die Münchener Rück hatten in den vergangenen Jahren durch große Aktienbeteiligungen stark unter den Kurseinbrüchen an den Börsen gelitten und die Aktienquote in ihren Kapitalanlagen seither konsequent reduziert.

Ein MAN-Sprecher begrüßte den Schritt und gab sich gelassen, was die Gefahr einer feindlichen Übernahme betrifft: "Es ist nicht so, dass wir jetzt hier zittern vor Angst, wir könnten übernommen werden."

Die Abgabe des Regina-Anteils erhöhe die Liquidität und die Gewichtung von MAN im Deutschen Aktienindex (DAX). Dies sei ganz im Sinne des Unternehmens. (Reuters, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 13.01.2005)