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Die Aktivitäten von 22 Vögeln wurden mit Hilfe eines Geolocators verfolgt.

Foto: APA/EPA
Washington - Ein Albatros kann täglich 950 Kilometer zurücklegen und segelt so innerhalb weniger Tage um die gesamte Antarktis. Einige Tiere machen das nicht nur einmal in ihrem Leben, sondern ein oder sogar zwei Mal innerhalb von 18 Monaten zwischen zwei Brutperioden. Das berichten John P. Croxall und Kollegen vom British Antarctic Survey im Wissenschaftsjournal "Science" (Bd. 307, S. 249) vom Freitag.

Vom seltenen Graukopfalbatros (Thalassarche chrysostoma) war bisher lediglich bekannt, dass er während der Brutzeit zur Futterbeschaffung extreme Strecken zurücklegt. Welche Aktivitäten der Seevogel ansonsten entwickelt, war dagegen kaum enthüllt. Der Graukopfalbatros, der von Flügelspitze zu Flügelspitze rund zwei Meter misst, gehört zu den weltweit am stärksten bedrohten Vogelarten.

Geolocator

Die britischen Forscher verfolgten die Aktivitäten von 22 Vögeln über einen so genannten Geolocator. Demnach fliegen weibliche Albatrosse seltener in die Welt hinaus als ihre männlichen Artgenossen. 15 der 22 Vögel machten sich auf die große Reise "immer in Richtung Osten". 3 der 15 Vielflieger schafften sogar zwei "Weltumseglungen" im Zeitraum von 18 Monaten. Diese führten aber nicht um den Äquator, sondern rund um die Antarktis, die ihr Lebensraum ist.

Von anfänglich 47 befestigten Überwachungsgeräten waren den Angaben zufolge am Ende nur noch 22 vorhanden und lesbar. Die von ihnen gewonnenen Daten entsprächen 11.034 Vogeltagen, heißt es in "Science".

Fischkutter mit extra langen und durchsichtigen Fangleinen - etwa für Tunfisch - stellen nach Angaben von Croxall die größte Gefahr für den Albatros dar. Die Vögel verhaken sich mit ihren Flügeln leicht in den Schnüren und haben in einer solchen Situation geringe Überlebenschancen, erläutern die Forscher. (APA/dpa)