Magdeburg - Wissenschaftler des Magdeburger Leibniz-Institut für Neurobiologie und der Universitäten von Magdeburg und Bochum haben konkrete Hinweise darauf gefunden, dass das Immunsystem von Schwangeren die Hirnentwicklung des Fötus beeinflusst. Den Forschern ist es damit gelungen, konkrete Hinweise für eine alte Theorie zu finden. Schlüssel dazu war die Identifikation eines Peptids, das maßgeblich daran beteiligt ist, berichten die Forscher im Wissenschaftsmagazin FASEB.

Das Forscherteam um Michael Kreutz vom Leibniz-Institut für Neurobiologie, Hans-Christian Pape vom Institut für Physiologie der Otto-von-Guericke Universität in Magdeburg und Petra Wahle von der Arbeitsgruppe Entwicklungsbiologie der Ruhr-Universität Bochum ist es gelungen, aus dem peripheren Blut den wachstumsfördernden Faktor Y-P30 zu isolieren. Dieser Faktor ist wichtig für das Überleben von Hirngewebe aus dem Thalamus. In weiteren Schritten konnten die Wissenschaftler auch nachweisen, dass der wachstumsfördernde Faktor von den Immunzellen werdender Mütter in den ersten Schwangerschaftswochen produziert wird und über die Nabelschnur in das fötale Gehirn gelangt.

Y-P30 konnte weder im Gehirn Erwachsener noch in dem von Kindern nachgewiesen werden. Die Forscher nehmen auch an, dass der Faktor nicht nur in der neuronalen Entwicklung eine wesentliche Rolle spielt, sondern auch bei Nervenentzündungen nach Verletzungen von weißer Hirn- und Rückenmarkssubstanz. (pte)