Paris - Nach dem tragischen Tod der letzten echten Pyrenäen-Bärin "Cannelle" will Frankreichs Regierung die Zahl der Braunbären in dem Gebirgsmassiv bis 2008 verdoppeln.

Bis 2008 sol es 30 Bären geben

Wie Umweltminister Serge Lepeltier am Donnerstag ankündigte, sollen im kommenden Herbst zunächst fünf Bären angesiedelt werden. Auch 2006 und 2007 will Paris jeweils bis zu fünf Braunbären aussetzen. Ziel sei es, bis 2008 rund 30 Bären in den Pyrenäen zu haben, erklärte Lepeltier. Bei der angepeilten Verdopplung der Population seien mögliche Geburten von Jungbären einbezogen.

Fast alle Bären an der Grenze stammen aus Kroatien und Slowenien

Fast alle der derzeit in der Gebirgskette an der französisch-spanischen Grenze lebenden Bären stammen aus Kroatien und Slowenien; sie wurden im Rahmen eines Artenschutzprogrammes seit Mitte der neunziger Jahre angesiedelt.

Pyrenäen-Bärin wurde erschossen - Junges entwickelt sich gut

Als letzte waschechte Pyrenäen-Bärin galt "Canelle", die am 1. November von einem Jäger erschossen wurde. Der Fall hatte für große Betroffenheit gesorgt; die französische Justiz leitete Vorermittlungen ein. "Cannelle" ("Zimt") hinterließ ein einjähriges Bärenjunges, das sich offenbar ganz gut durchs Leben schlägt. Nach letzten Erkenntnissen sei der kleine Petz in "relativ guter Form", hatte der Tierschützer Jean-Jacques Camarra am Mittwoch gesagt. Die Spuren des Jungen wurden demnach zuletzt Heiligabend auf einem verschneiten Pass in 1.850 Meter Höhe gesichtet. (APA)