Geschlechterpolitik
Ausländerinnen sind bei Karenzgeld benachteiligt
Rauch-Kallat will Lösung suchen
Wien - ÖVP-Generalsekretärin Maria Rauch-Kallat will bei einer möglichen Benachteiligung von ausländischen Frauen beim
Karenzgeld eine Lösung finden. Dies sei "in der Tat ein Problem, für das es auf jeden Fall eine Lösung zu finden gilt",
betonte sie am Wochenende.
SPÖ-Bundesgeschäftsführerin Andrea Kuntzl hatte zuvor eine Koppelung der Familienbeihilfe an den Erhalt des
Kinderbetreuungsgeldes als Diskriminierung ausländischer Frauen kritisiert. Das von der schwarz-blauen Regierung für 2002
geplante Karenzgeld für alle habe außerdem das Ziel, Frauen aus dem Erwerbsleben zu drängen und damit die
Abhängigkeit der Frauen von den Männern zu erhöhen. Folge einer Loslösung des Karenzgeldes vom Versicherungsprinzip
wäre auch, dass die Integration ausländischer Frauen am Arbeitsmarkt erheblich gefährdet würde.
Familienbeihilfe erhalten Ausländerinnen nur unter bestimmten Bedingungen. Etwa wenn sie schon mindestens fünf Jahre in
Österreich leben oder einer der beiden Elternteile in einem aufrechten Arbeitsverhältnis steht. Lebt beispielsweise eine
bosnische Familie seit drei Jahren in Österreich und wird die Frau nach zwei Jahren schwanger, erhält sie vorerst die
Familienbeihilfe und auch das Karenz- oder Kinderbetreuungsgeld. Wird der Mann arbeitslos, ist die Familienbeihilfe weg
und damit auch das Kinderbetreuungsgeld.
(APA)