Der venezolanische Präsident Hugo Chavez hat erklärt, Granda, ein Führer der linksgerichteten Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (FARC), sei auf offener Straße in Caracas entführt worden. Chavez hat die kolumbianische Regierung aufgefordert, ihre Rolle in der Aktion offenzulegen. Es könne sich um eine Verletzung der Souveränität seines Landes handeln. Granda soll in Lateinamerika und Europa um Unterstützung für die FARC geworben haben. Ihm droht eine Anklage wegen Rebellion und Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung.
Uribe räumt Falschinformation ein
Der kolumbianische Verteidigungsminister Jorge Alberto Uribe betonte über Wochen, Granda sei in der kolumbianischen Grenzstadt Cucuta festgenommen worden. Am Mittwoch räumte er ein, dass der Rebellenführer in Caracas gefasst und der Polizei in Cucuta gegen eine Belohnung übergeben worden sei. Über die Identität der Kopfgeldjäger und die Höhe der Summe wurde nichts mitgeteilt. Uribe betonte, kolumbianische Beamte seien nicht an der Aktion beteiligt gewesen.
Der stellvertretende Verteidigungsminister Andres Penate sagte, der Staat habe im vergangenen Jahr 4,2 Millionen Dollar für Informationen gezahlt, die zur Ergreifung von Rebellen oder Drogenhändlern, zur Sicherstellung von Kokain oder zur Verhinderung von Terroranschlägen führten. Belohnungen hätten sich als wichtiges Element im Kampf des Staates gegen Terroristen erwiesen, erklärte Penate.