Fort Hood - Der Prozess gegen den wegen Gefangenenmisshandlung angeklagten US-Soldaten Charles Graner war am Mittwoch von unterschiedlichen Zeugenaussagen geprägt. Der frühere US-Polizist Thomas Archambault verteidigte den 36-Jährigen. Das Aufeinandertürmen nackter Häftlinge im Abu-Ghraib-Gefängnis sei eine "sehr kreative Technik" gewesen, sagte er vor dem Militärgericht im texanischen Fort Hood. Graner habe in einer "potenziell gefährlichen Situation Weitsicht bewiesen", so Archambault. Der Vorsitzende Richter verfügte, dass die Aussagen nicht der Jury vorgelegt würden, weil sie irrelevant seien.Die Verteidigung Graners erlitt einen Rückschlag durch die Aussagen weiterer Militärpolizisten, die sie selbst in den Zeugenstand gerufen hatten. Entgegen der Verteidigungslinie erklärten sie, es habe keine Befehle von oben gegeben, welche die Misshandlung gerechtfertigt hätte. Ein Exvorgesetzter Graners, Hauptfeldwebel Brian Lipinski, sagte, Graner habe wiederholt Befehle missachtet. (AFP, AP/DER STANDARD, Printausgabe, 14.1.2005)