Da tummeln sich gleich mehrere Dutzend Paragleiter und Drachenflieger, so daß für die Gefiederten fast kein Platz mehr bleibt. Der Höhenzug schirmt den Bregenzerwald wie eine Barriere ab, die Winterstaude überragt ihre nördlichen Vorberge bei weitem. Daher stauen sich dort die aus dem Norden und Nordwesten wehenden Winde und verschaffen den modernen Vögeln einen Auftrieb, der sie oft mehrere Hundert Meter über Grund hinaufbugsiert. Und dementsprechend groß ist der Andrang der "Luftsportler", die geradezu ideale Verhältnisse vorfinden.

Ideale Verhältnisse

Die exponierte Lage des Berges macht ihn aber auch für den Bergwanderer höchst interessant und attraktiv, denn der Gipfel bietet einen eindrucksvollen Rundblick, der nicht nur die benachbarten Erhebungen wie Kanisfluh, Hohen Freschen, Hohe Kugel etc. einschließt, sondern auch den gesamten Bodensee, Rätikon sowie einen Teil der Allgäuer und Lechtaler Alpen. Bereits beim Anstieg über die Hintere Nieder und den Hasenstrick hat man freies Blickfeld nach beiden Seiten und kann die traumhafte Aussicht genießen.

Und auch die Pflanzenwelt läßt sich nicht lumpen und wartet mit einer einmaligen Vielfalt und Buntheit auf. So findet man etwa den Weißen Germer, die verschiedensten Enzianarten, Almrausch und Rittersporn. Besonders der Gelbe Enzian - aus dessen Wurzeln früher der bekannte Schnaps gebrannt wurde - entzückt Auge und Herz.

Die Runde ist mäßig anstrengend, weil man bis in eine Höhe von 1630 m von Bezau mit der Seilbahn fahren kann. Der Steig über den schmalen Hasenstrick jedoch verlangt Schwindelfreiheit und absolute Trittsicherheit, obgleich er mit Seilen gesichert ist. Wer sich der Winterstaude nicht gewappnet fühlt, läßt den Gipfel aus und verkürzt die Runde. Er wird dennoch auf seine Rechnung kommen.

Ein Tipp: Der Käse auf der Stonglerhöhealpe ist ein Gedicht.

Frisch gestärkt

Von Bezau fährt man in zwei Etappen mit der Seilbahn auf die Baumgartner Höhe und beginnt die Wanderung in 1630 m. Die orange-gelbe Markierung führt über die Hintere Nieder zur Stonglerhöhealpe, die man nach etwa 1¼ Stunden erreicht.

Am Weg stehen etliche Informationstafeln, auf denen man Interessantes über Sagen, Geologie und Geschichte der Gegend erfährt.

Dann folgt ein steiler Anstieg zur schmalen Schneide des Hasenstricks und zum Gipfel der Winterstaude. Gehzeit ab der Almhütte eine Stunde.

Nun steigt man ein kurzes Stück nach Osten ab, hält sich dann scharf rechts und gelangt - anfangs steil, später gemütlich - über die Lingenaueralpe zur Stongenalpe. Gehzeit ab Gipfel 1¼ Stunden.

Nun geht es im leichten Bergauf und Bergab zur Wildmoosalpe und weiter zur Mittelstation der Seilbahn, Sonderdach, der Heimat des bekannten Skispringers Toni Innauer. Gehzeit ab Stongenalpe eine Stunde. Mit der Seilbahn kehrt man dann wieder nach Bezau zurück.