Geschlechterpolitik
Serbische Milizenführer wegen Massenvergewaltigungen vor Gericht
Zahlreiche Frauen und Mädchen in bordellartigen Unterkünften gefangen gehalten.
Den Haag - Wegen umfangreicher Vergewaltigungen moslemischer Frauen im Bosnien-Konflikt müssen sich
seit Montag drei serbische Milizenführer in Den Haag vor Gericht verantworten. Das Kriegsverbrechertribunal der
Vereinten Nationen legt ihnen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Verstöße gegen die Genfer Konventionen zur
Last.
Dragoljub Kunarac (39), Radomir Kovac (38) und Milorad Vukovic (44) sollen die Taten zusammen mit anderen nach der
Eroberung der südbosnischen Stadt Foca zwischen April und Juli 1992 begangen haben. Damals wurden zahlreiche
Frauen und Mädchen in bordellartigen Unterkünften gefangen gehalten. Sie wurden zwangsweise als Prostituierte für
Soldaten und Polizisten eingesetzt. Einige der Opfer seien erst zwölf oder 15 Jahre alt und in Todesangst gewesen,
betonte der Ankläger in seiner Eingangserklärung. (APA)