Der Anninger, die markanteste Erhebung an der Thermenlinie, besteht aus einer Kalkhochfläche mit vier Gipfeln: Anninger - früher sehr häufig auch als Hochanninger bezeichnet -, Vierjochkogel, Buch- und Eschenkogel. Sehr häufig wird der durch eine Richtfunkstation auffällige Vierjochkogel als der höchste Punkt angesprochen, tatsächlich bildet der Hochanninger den Gipfel, nur sieht man die kaum zwei Meter über die Bäume emporragende Wilhelmswarte aus dem Tal kaum. Gerade die Aussichtstürme machen den Anninger zu einem attraktiven und zu jeder Jahreszeit lohnenden Wanderziel. Von der Wilhelmswarte überblickt man einen erheblichen Teil des Wiener Beckens, nahezu den gesamten Wienerwald, einen Teil der östlichen Voralpen bis hin zum Schneeberg, die Bucklige Welt und das Wechselgebiet. Die Jubiläumswarte auf dem Eschenkogel wieder beschert einem an halbwegs klaren Tagen eine beeindruckende Sicht zum Höllensteinzug des Wienerwaldes und auf Wien. Bei so vielen Vorzügen überrascht es nicht weiters, dass der Berg stets sehr gut besucht ist. Wer dort die Einsamkeit sucht, muss früh aus den Federn. Relativ wenig Wanderer trifft man auf den aus dem Norden zum Gipfel führenden Routen, obgleich diese an landschaftlicher Schönheit kaum den anderen Wegen nachstehen. Zudem hat der Ausgangspunkt Gaaden den Vorteil, dass man mühelos eine Runde zu Stande bringt, wobei man zwei der vier Gipfel "mitnimmt". Ein Abstecher auf Buch- und Vierjochkogel zahlt sich nicht aus, beide Erhebungen sind bewaldet und bieten keine Aussicht. Früh aus den Federn Auf der Nordseite des Berges trifft man auch kaum Moutainbiker an, die sonst den Wanderern sehr häufig in die Quere kommen. Von Gaaden marschiert man ein Stück auf der Straße in Richtung Pfaffstätten, dann trifft man auf der linken Seite die ersten grünen Marken des Gumpoldskirchner Steiges, auf dem man einen Sattel unterhalb des Buchkogels erreicht. Nun wählt man die nach links führende, rote Markierung, hält sich bei einer Weggabelung rechts und gelangt auf den Gipfel des Anninger mit der Wilhelmswarte. Gehzeit ab Gaaden 1 1/2 Stunden. Eine knappe halbe Stunde braucht man dann auf der rote Markierung bis zum Anninger-Schutzhaus. Nach dem kurzen Abstecher - etwa eine Viertelstunde - zur Jubiläumswarte auf dem Eschenkogel wählt man für den Abstieg die rote und blaue Markierung durch den Steinwandlgraben und das Große Buchtal. Man erreicht den östlichen Ortsrand von Gaaden und kehrt zum Ausgangspunkt zurück. Gehzeit ab Eschenkogel eine Stunde. Bernd Orfer Gesamtgehzeit 3 3/4 Stunden, Höhenunterschied 350 m. Anninger-Schutzhaus hat Mo und Di Ruhetag. Bundesamtskarte 1:25.000 oder 1:50.000, Blatt 58 (Baden); Freytag-Berndt Wienerwald Atlas. © DER STANDARD, 11./12. März 2000 Automatically processed by COMLAB NewsBench