Wien - Im Vorfeld der erwarteten Ablöse von ÖBB-Vorstand Rüdiger vorm Walde berichten österreichische Medien von einem "Polit-Gerangel" und einem "Geplänkel zwischen den Regierungsparteien". Hinter den Kulissen soll ein schwarz-blauer Machtkampf toben, schreibt "Die Presse" in ihrer Freitagausgabe.

Aufsichtsrat soll am Dienstag entscheiden

Voraussichtlich am kommenden Dienstag (18.1.) soll der ÖBB-Aufsichtsrat den Beschluss über die Nachfolge des früheren ÖBB-Chefs und heutigen Vorstands für den Personenverkehr, Rüdiger vorm Walde, fassen. Unklar ist demnach, ob es für die Neubestellung eine Ausschreibung geben muss oder nicht.

Laut "Presse" soll der frühere Post-Vorstand Josef Halbmayr "gute Chancen" auf den Posten haben. Halbmayr, dem ein guter Draht zu VP-Klubobmann Wilhelm Molterer nachgesagt wird, habe sich bereits im Vorjahr für den ÖBB-Posten beworben. Von FP-Seite werde voraussichtlich Michael Gassauer ins Rennen geschickt, schreibt die Zeitung. Der Telekom-Austria-Manager gilt als Gorbach-Vertrauter. Die wiederholt als Fixstarterin gehandelte Wilhemine Goldmann, Vorstandsmitglied der Postbus AG, soll dem Bericht zufolge kaum noch Chancen auf den Job haben. Andere Medien bescheinigen ihr dagegen weiter reelle Chancen.

1,2 Millionen Euro zum Abschied

Der Vertrag des im August 2001 zum ÖBB-Chef bestellten Deutschen Vorm Walde, der noch bis Mitte 2006 gelaufen wäre, soll mit Ende Juli dieses Jahres aufgelöst werden. Zum Abschied soll der Manager vertragsgemäß 1,2 Mio. Euro erhalten. Insidern zufolge hatte der glücklose Manager einen Betrag von über 1,5 Mio. Euro gefordert. Verkehrsminister Hubert Gorbach verweigerte vorerst jeden Kommentar zur geplanten Ablöse. (APA)