Nagapattinam (APA/AFP) - In Indien haben sich mehr als 100 Köche aus dem Norden des Landes aufgemacht, um die Überlebenden der Flutkatastrophe im Süden mit Essen zu versorgen - aber diese bleiben lieber bei ihrem bewährten Reis ohne Fleisch. "Eine ganze Armee von Sikhs aus Punjab ist hierher gekommen, um den betroffenen Menschen zu helfen", sagte die Leiterin der Hilfseinsätze im südindischen Küstengebiet von Nagapattinam, Shanta Seela Nair, am Freitag.

"Sie wollten Gemeinschaftsküchen aufbauen, aber wir mussten ihnen sagen, dass die Einheimischen ihre Mahlzeiten nicht essen werden." Im indischen Bundesstaat Tamil Nadu, wo rund 8.000 Menschen bei der Flutkatastrophe ums Leben kamen, essen die Leute in der Regel Reis und ab und zu Fisch - Brot, Kartoffeln und vor allem Fleisch, wie es die Sikhs aus dem Norden mitbrachten, sind nicht ihre gewohnte Ernährung.

Die Köche könnten sich an weiteren Hilfseinsätzen beteiligen, sagte Nair. Sie seien guten Willens, hätten sich aber nicht die Mühe gemacht, vorab die Bedürfnisse der Einheimischen in Erfahrung zu bringen. Insgesamt hatten 300 Sikhs die mehr als 2.500 Kilometer lange Zugreise auf sich genommen, um in Nagapattinam zu helfen; unter ihnen waren auch Ärzte und weitere freiwillige Helfer. "Wir sind ein wenig enttäuscht", sagte einer der Köche. "Es kommen aber trotzdem immer wieder Leute zu uns und bitten um ein Essen, und wir sagen nie Nein."(APA)