Genf - Servette Genf, einer der ältesten und traditionsreichsten Fußballvereine der Schweiz, steht offenbar kurz vor dem Aus. Dem Verein fehlen nach Medienberichten rund zehn Millionen Franken (6,46 Mio. Euro). Das Geld muss bis 20. Jänner aufgetrieben werden, sonst droht dem 17fachen Schweizer Meister der Konkurs.

Am Dienstag konnte dieser nur abgewendet werden, weil der Verein seine Bilanz offen legte. Auch die Stadiongesellschaft des neuen "Stade de Geneve", eines der Schauplätze der EM 2008, hat Millionenschulden. Der Arena angeschlossen ist ein Einkaufszentrum, doch die Investoren dort wollen offenbar Servette nicht mehr unter die Arme greifen, auch wenn die Vereins-Verantwortlichen die Hoffnung nicht aufgegeben haben.

Von einem "absurden Theater" sprach in diesem Zusammenhang die "Neue Zürcher Zeitung". Seit September hätten die Angestellten kein Geld erhalten. Präsident Marc Roger habe keine Antworten auf die vielen Fragen außer der, dass er "in Gesprächen" sei. Der französische Geschäftsmann und Spielervermittler hatte den Großteil des Aktienkapitals von Servette vor etwa einem Jahr für einen symbolischen Franken übernommen - damit hat er aber auch 4,2 Mio. Franken Schulden am Hals.

Diese hätten sich auch angehäuft, weil die Genfer Geschäftswelt nicht einspringe, klagt Roger. Im Sommer hatte er noch 21 neue Spieler verpflichtet.(APA/dpa/SIZ)