Bisher galten extrasolare Planeten mehr oder weniger als nicht direkt beobachtbar. Neben dem Stern, den sie umkreisen, sollten sie völlig verblassen und so unseren Teleskopen verborgen bleiben. Es blieben nur indirekte Nachweise, wie minimale Helligkeitsschwankungen von Sternen. Jedes Mal, wenn der - selbst nicht leuchtende Planet - aus irdischer Sicht vor seiner Sonne vorbei zieht, verdunkelt sich diese minimal, aber doch messbar. Auch verursacht der Sternenbegleiter durch seine Schwerkraft geringe Auslenkungen der fernen Sonne, die sich als so genanntes Wobbeln bemerkbar machen.
Weltraum
Direktbeobachtung eines extrasolaren Planeten gemeldet
Masse des Planeten erleichterte die Sichtung
Wien - Über 130 Planeten außerhalb unseres Sonnensystems
haben Astronomen bisher mit indirekten Methoden nachgewiesen. Nun
meldeten Forscher bei der Jahresversammlung der American Astronomical
Society in San Diego (US-Bundesstaat Kalifornien) die Direktbeobachtung eines fernen Sternbegleiters. Mit der fünffachen
Jupitermasse ist er sehr groß, das habe die Sichtung erleichtert,
heißt es in der Wissenschaftszeitschrift "New Scientist".
Im Falle der jetzt berichteten Direktbeobachtung mit dem
Hubble-Weltraumteleskop kamen den Wissenschaftern mehrere Umstände zu
Gute. So ist der Begleiter um den Stern "2MASSWJ 1207334-393254" sehr
groß und der Stern selbst strahlt als so genannter Brauner Zwerg
vergleichsweise gering. Außerdem ist der Planet ein Drittel weiter
von seiner Sonne entfernt als Pluto von unserer. Seine Umlaufzeit
wird auf 2.500 Jahre geschätzt. Im April wollen die Astronomen
abermals den Blick von Hubble auf den Planeten richten und
feststellen, ob er eine Atmosphäre besitzt.
(APA)